BAYERN. Vor 30 Jahren, zum 1. März 1990, hat die bayerische Polizei die ersten Frauen in den uniformierten Polizeivollzugsdienst eingestellt. „Was damals eine Revolution war, ist heute eine Selbstverständlichkeit. Mittlerweile sind rund 7.500 Frauen im Polizeivollzugsdienst tätig, davon mehr als 6.100 im uniformierten Dienst“, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zum Jubiläum, das aus seiner Sicht eine eindeutige Erfolgsgeschichte ist. „Mittlerweile gibt es knapp 22 Prozent Polizeivollzugsbeamtinnen und die Tendenz steigt weiter“, so der Minister. Laut Herrmann ist für den 2. April 2020 auch ein Festakt zum Jubiläum im Bayerischen Landtag gemeinsam mit der Landtagspräsidenten Ilse Aigner geplant.
Bei den Neueinstellungen liegt der Frauenanteil aktuell bei rund 30 Prozent. Herrmann betonte, dass die Erfahrung der letzten drei Jahrzehnte ganz klar gezeigt hätte, dass Frauen ebenso gute Leistungen im Polizeivollzugsdienst erbringen wie ihre männlichen Kollegen. Mehr noch: „Die heutige Polizeiarbeit verlangt mehr denn je Organisationstalent, Flexibilität, Belastbarkeit, Teamfähigkeit und Kommunikationsfreude – wichtige Eigenschaften, bei denen oft gerade Frauen punkten können.“ Es seien oft die Kolleginnen, die Schwierigkeiten rasch erkennen, die Probleme dann auch offen ansprechen und gezielt Hilfe in Anspruch nehmen, wenn es nicht so läuft wie es laufen sollte. Darüber hinaus würden die weiblichen Vollzugsbeamten sehr gut Zusammenhänge erkennen, vernetzt denken und vorausschauend handeln können.
Herrmann möchte auch den Anteil der Frauen bei den leitenden Funktionen weiter erhöhen. War dieser Anteil 1996 noch bei 2,4 Prozent und im Jahr 2010 schon bei 7,7 Prozent, so beträgt er aktuell 9,5 Prozent. Ein wichtiger Aspekt ist für den Minister dabei eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf: „Wir arbeiten verstärkt an individuellen Arbeitszeitmodellen wie dem flexiblen Schichtdienst, aber auch der Besetzung von Stellen mit Teilzeitkräften.“
Herrmann: „Unsere Frauen in Uniform bei der bayerischen Polizei sind so wie ihre männlichen Kollegen Garanten für die innere Sicherheit im Freistaat. Sie verdienen höchste Anerkennung für ihre Leistung und sind aus dem Vollzugsdienst nicht mehr wegzudenken.“
Bericht: Bayerisches Innenministerium