Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und Innenminister Joachim Herrmann haben am Freitag in der Sitzung eines Kabinettsausschusses in München über die aktuelle Entwicklung beim neuen Coronavirus und über die Schutzmaßnahmen informiert. Huml betonte anschließend: „Die jüngsten Meldungen zu neuen Coronavirus-Fällen in Deutschland zeigen, dass die Lage ernst ist. Klar ist aber auch: Wir werden uns weiter mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Infektionsketten möglichst unterbrochen werden!“ Die Ministerin fügte hinzu: „Bislang hatten wir dabei Erfolg. So ist es uns nach momentanem Stand gelungen, nach dem ersten Ausbruch der Krankheit in Bayern die Infektion zu einzudämmen, die von einer Firma im Landkreis Starnberg ausging. Dabei kam uns zugute, dass wir in Bayern mit der ‚Task Force Infektiologie‘ eine schlagkräftige Spezialeinheit haben.“
Auch Innenminister Herrmann versicherte, alles zu unternehmen, um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen. „Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, THW und die freiwilligen Hilfsorganisationen sind für alle Eventualitäten sensibilisiert, vorbereitet und handlungsfähig„, betonte Herrmann. „Die Zusammenarbeit klappt in Bayern hervorragend.“ Soweit erforderlich, könnte beispielsweise die Polizei bei Maßnahmen der Gesundheitsbehörden Vollzugshilfe leisten. „Davon abgesehen unterstützen wir die Gesundheitsbehörden bei den Aufklärungsmaßnahmen“, erklärte Herrmann. So werde die Bayerische Polizei wichtige Verhaltensregeln und Merkblätter beispielsweise über ihre Social-Media-Kanäle verbreiten, in den Polizeiinspektionen auflegen und im Einsatzgeschehen verteilen. Auch auf den Webseiten des Innenministeriums gebe es weiterführende Links.
Gesundheitsministerin Huml unterstrich: „Der Schutz der Bevölkerung hat für uns weiterhin oberste Priorität. Deshalb haben wir uns auch auf das Ende der Faschingszeit vorbereitet, wenn bayerische Italien-Urlauber zurück nach Bayern kommen. Seit gestern informieren wir gezielt Reisende in Form von Handzetteln und Plakaten verstärkt über die Coronavirus-Gefahr. Dabei geben wir auch konkrete Handlungsempfehlungen für Menschen, die nach Italien fahren wollen. Die Informationen werden auf Deutsch, Englisch und Italienisch zur Verfügung gestellt.„
Huml fügte hinzu: „Bayern war beim Thema Coronavirus gut vorbereitet. So hatten wir bereits vor dem Bekanntwerden der ersten Verdachtsfälle den Ablauf der Meldewege und die Ermittlung von Kontaktpersonen genau geregelt. Außerdem hatte das bayerische Gesundheitsministerium vorsorglich alle Krankenhäuser in Bayern darum gebeten, sich auf die Aufnahme von Patienten mit einer bestätigten Infektion vorzubereiten. Mit dem Auftreten des ersten Verdachtsfalls in Bayern am 24. Januar haben wir einen Arbeitsstab im Gesundheitsministerium gebildet. Es gab seitdem fast täglich gemeinsame Lagebesprechungen mit dem LGL. Mittlerweile nehmen auch das Innenministerium, das Verkehrsministerium und das Wirtschaftsministerium regelmäßig an den Sitzungen teil. Außerdem sind wir natürlich in engem Kontakt mit dem Bundesgesundheitsministerium und dem Robert Koch-Institut in Berlin.“
Bericht: Bayerisches Innenministerium