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Herrmann: Bayern weiter auf Wachstumskurs

Bildnachweis: Bayerisches Innenministerium
Bildnachweis: Bayerisches Innenministerium

BAYERN. „Die bayerische Bevölkerung befindet sich bis ins Jahr 2041 auf Wachstumskurs.“ Das ist das Ergebnis der neuen regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik, das Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gestern in Fürth mit Statistikexperten vorgestellt hat. Herrmann: „In den kommenden 20 Jahren wird Bayern um voraussichtlich 5,4 Prozent auf rund 13,89 Millionen Menschen wachsen – ein Zuwachs um gut 714.000 Personen.“ Laut den Statistikern stabilisiere sich der Trend, dass auch Regionen, denen früher noch erhebliche Verluste vorausberechnet wurden, nun mit stabilen oder allenfalls nur moderat rückläufigen Bevölkerungszahlen rechnen können. Herrmann sprach von einem „Trend zum Wohnen im Grünen“. „Diese positive Entwicklung werden wir weiter forcieren, unter anderem indem wir weiterhin alles unternehmen, den ländlichen Raum insbesondere für junge Menschen attraktiver zu gestalten“, kündigte Herrmann an. „Unser Ziel ist es, gleichwertige Lebensver­hältnisse und gute Zukunftsperspektiven in Stadt und Land zu schaffen.“

Klar sei laut Herrmann, dass hierzu weitere Anstrengungen erforderlich seien, um die Attraktivität aller Regionen Bayerns zu erhöhen. „Das gilt insbesondere beim Ausbau der Infrastruk­tur, des Mobilfunks und der Datenleitungen. Unser Fokus liegt insbesondere auf der zunehmenden Digitalisierung, die auch eine flexible Arbeitsgestaltung ermöglicht.“
In der aktuellen Berechnung spiegele sich auch die Fluchtbewegung aus der Ukraine aufgrund des russischen Angriffskriegs wider. Allein für 2022 gehen die Statistiker von einem Wanderungsgewinn aus der Ukraine von etwa 132.000 Personen aus. Unabhängig hiervon setzen sich die bisherigen demographischen Entwicklungen fort. Herrmann: „Der für Bayern bis 2041 erwartete Bevölkerungszuwachs ist klar auf Wanderungs­gewinne zurückzuführen. Angesichts der Geburten- und Sterbezahlen würde sonst der Freistaat in den nächsten 20 Jahren fünf Prozent seiner Bevölkerung verlieren.“ Wie bereits seit vielen Jahren werden auch künftig mehr Menschen nach Bayern kommen, als von dort wegziehen (Veränderung 2041 gegenüber 2021 durch Wanderungsgewinne: +10,4 Prozent), aus anderen Bundesländern, vor allem aber aus dem Ausland. Für alle 96 Landkreise und kreisfreien Städte werden positive Wanderungssalden erwartet. Soweit in einzelnen Regionen Bevölkerungsrückgänge vorausberechnet werden, hängt dies damit zusammen, dass die Zahl der Sterbefälle die Zahl der Geburten übersteige. „Diese Entwicklung kann dort auch nicht durch den Wanderungszuwachs ausgeglichen werden“, erklärte Herrmann.

Neuer Spitzenreiter beim zukünftigen Bevölkerungswachstum unter den Regierungsbezirken ist Schwaben: „Dort nimmt die Bevölkerung bis 2041 voraussichtlich um 8,6 Prozent zu, dicht gefolgt von Oberbayern mit einem Plus von 7,7 Prozent und Niederbayern mit einem Plus von 7,0 Prozent“, erläuterte Herrmann. Auch die Oberpfalz (+3,9 Prozent) verzeichne einen leichten Zuwachs und Unterfranken könne bis 2041 von einer konstanten Entwicklung ausgehen (+0,4 Prozent). Einzig Oberfranken weise in der Vorausberechnung eine leicht rückläufige Einwohnerzahl um 1,6 Prozent auf. Die Bevölkerungsabnahme ist aber nun deutlich geringer, als früher angenommen.
Zur Altersstruktur im Freistaat: Das Durchschnittsalter steigt in den kommenden zwei Jahrzehnten auf 45,4 Jahre. Die Altersgruppe über 65 wird von 2,75 Millionen (2021) auf 3,51 Millionen Menschen anwachsen. Damit würden im Jahr 2041 auf 100 potentiell Erwerbsfähige etwa 45 Personen im Rentenalter ab 65 Jahren (2021: 35) kommen. Unter Berücksichtigung des steigenden Renteneintrittsalters kommen 2041 dann auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter etwa 40 im Rentenalter ab 67 Jahren (2021: 29).

Bericht: Bayerisches Innenministerium

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