Bayerns Innenminister Joachim Herrmann fordert: „Gleichwertige Lebensverhältnisse für Stadt und Land schaffen“
Nach einer aktuellen Berechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik lebten am 31. Dezember 2019 rund 13,12 Millionen Menschen in Bayern. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: „Die Bevölkerung in Bayern hat letztes Jahr um rund 48.000 Personen zugelegt. Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl der Stadt Straubing.“ Die Dynamik des bayerischen Bevölkerungswachstums hat nach Angaben der Bevölkerungsstatistiker dabei etwas abgenommen, das Bevölkerungswachstum 2018 fiel mit rund 79.000 Personen noch deutlich höher aus. Erfreulich ist laut Herrmann insbesondere die weiter positive Entwicklung bei den Geburtenzahlen: „2019 kamen in Bayern mit rund 128.200 Geburten so viele Kinder zur Welt wie seit 1997 nicht mehr.“
Da auch 2019 annähernd 6.100 Personen mehr Menschen starben als Kinder geboren wurden, ist der Bevölkerungszuwachs wie schon in den Jahren zuvor auf die Zuwanderungszahlen insbesondere aus den anderen Bundesländern (rund 3.300 Personen) und aus dem europäischen Ausland (rund 42.875 Personen, davon 22.291 aus der EU) zurückzuführen. Herrmann: „Schon seit Jahren kommen erheblich mehr Menschen nach Bayern als aus Bayern wegziehen. Das lag auch 2019 an der überragenden Lebensqualität in Bayern und insbesondere am attraktiven Arbeitsmarkt.“ Zwar werde sich die Corona-Krise nach Einschätzung Herrmanns unweigerlich auch auf dem bayerischen Arbeitsmarkt bemerkbar machen. „Der besonderen Anziehungskraft Bayerns wird dies auf Dauer aber keinen Abbruch tun, zumal wir besser durch die Corona-Krise gekommen sind, als die meisten anderen Länder der Welt“, so Herrmann.
Die Entwicklung der Einwohnerzahlen im Jahr 2019 in den Regierungsbezirken ist größtenteils positiv. So nahm die Bevölkerung im Regierungsbezirk Oberbayern mit 24.702 Personen auf 4.710.865 am stärksten zu, gefolgt von Schwaben (+11.688 auf 1.899.442), Niederbayern (+5.641 auf 1.244.169), Mittelfranken (+4.768 auf 1.775.169), der Oberpfalz (+2.833 auf 1.112.102) und Unterfranken (+495 auf 1.317.619). Nur in Oberfranken ging die Bevölkerungszahl – anders als letztes Jahr – etwas zurück (- 2.111 auf 1.065.371).
Mit dem stetigen Wachstumskurs sowie dem anhaltenden Zuzug aus dem In- und Ausland sieht der bayerische Innenminister die Staatsregierung vor Herausforderungen gestellt. Die Entwicklung ist laut Herrmann mit einem Auftrag an die Politik verbunden, die Ballungsräume zu entlasten und den ländlichen Raum lebens- und liebenswert zu erhalten. „Es geht insbesondere um die Schaffung von mehr Wohnraum und den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, vor allem in den stark wachsenden Ballungsgebieten.“
Zur gleichmäßigen Entwicklung in Bayern gehöre aber auch die gezielte Förderung der Kommunen in strukturschwachen und ländlichen Gebieten. „Gerade dort muss die Wohnungs- und Arbeitsplatzsituation und die Infrastruktur insbesondere in den Bereichen Verkehr, Internet, Kinderbetreuung, Bildung und Gesundheit noch attraktiver werden“, forderte der Innenminister. „Insbesondere Unternehmen brauchen Anreize, sich nicht nur in den Ballungsräumen, sondern auch im ländlichen Raum anzusiedeln.“
Bericht: Bayerisches Innenministerium