Bayerische HIV-Testwochen 2022

Kostenlose Tests und Beratung

Quelle: Landratsamt Amberg-Sulzbach
Quelle: Landratsamt Amberg-Sulzbach

AMBERG-SULZBACH. Die Zahl der Menschen, die von ihrer HIV-Infektion nichts wissen, ist nach wie vor hoch: Deswegen bieten vom 2. bis 30. November Gesundheitsämter, AIDS-Beratungsstellen und AIDS-Hilfen neben ihren regelmäßigen Angeboten unter dem Motto „Test jetzt!“ wieder neue Gelegenheiten, sich auf HIV testen zu lassen – auch in Amberg, wie immer anonym, vertraulich und mit kompetenter Beratung.
Jeweils von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und  zusätzlich auch an den Mittwochen 16. und 23. November von 17 bis 19 Uhr besteht die Testmöglichkeit im Gesundheitsamt Amberg, Adalbert-Stifter-Str. 18. Test und Beratung sind kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig.

Viele Menschen waren schon einmal in einer Situation, in der das Risiko für eine HIV-Infektion bestanden haben könnte. Die Unsicherheit danach sei eine große Belastung. Habe ich mich angesteckt oder mache ich mir unbegründet Sorgen? Die einzige Möglichkeit, darauf eine sichere Antwort zu bekommen, sei ein HIV-Test, verbunden mit einem vertrauensvollen Gespräch mit einem Experten oder einer Expertin in Sachen HIV. „Dafür stehen die Fachkräfte an den Gesundheitsämtern, AIDS-Beratungsstellen und AIDS-Hilfen in Bayern bereit“, informiert das Landratsamt.
Das Leben mit HIV ist belastend. Bis heute ist die Infektion nicht heilbar. Doch glücklicherweise seien die Behandlungsmöglichkeiten besser als jemals zuvor. Die bayernweiten Testwochen, die vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) ins Leben gerufen wurden, wollen darüber informieren und dazu ermutigen, sich auf HIV untersuchen zu lassen, wenn das Risiko für eine Ansteckung bestanden hat. Wo, wann und wie dies möglich ist, darüber informiert die Internetseite www.testjetzt.de. Sie zeigt auf, wie es weitergeht, wenn das Testergebnis vorliegt, wenn Beratung, Begleitung oder Hilfe gefragt sind. Die wichtigsten Informationen zum HIV-Test sind in acht Sprachen und auch in Leichter Sprache abrufbar. 
Das Wissen über HIV und AIDS in der Gesellschaft sei hoch, die meisten Menschen seien über Ansteckungswege und Schutzmöglichkeiten gut informiert. Dennoch komme es immer wieder zu Neuinfektionen mit HIV. In Bayern waren das im Jahr 2020 nach einer Schätzung des Robert Koch-Instituts etwa 240 Menschen. Insgesamt lebten hier Ende 2020 rund 12.300 Personen mit dem HI-Virus. Da Menschen häufig erst mit weit fortgeschrittener HIV-Infektion positiv getestet würden, hätten sie in der Zwischenzeit möglicherweise unwissentlich weitere Menschen mit HIV angesteckt. Zudem wiesen sie zum Zeitpunkt der Diagnose häufiger AIDS-typische Infektionen auf, auch lebensbedrohliche.

Ausstellung ergänzt HIV-Testwochen
Im Zuge der Bayerischen HIV-Testwochen im November 2022 wird im Gesundheitsamt Amberg, Adalbert-Stifter-Str. 18, die Ausstellung „Der lange Weg – Stationen einer HIV-Infektion“ aufgebaut. Sie kann vom 2. Bis 15. November während der üblichen Öffnungszeiten des Gesundheitsamtes besucht werden.
„Es ist ein langer Weg vom Erfahren der HIV-Infektion bis zu dem Moment, in dem das Leben wieder als lebenswert, als rund, erlebt wird. Mancher erreicht diesen Zustand nie“, heißt es im Pressetext zur Ausstellung. Es brauche viel Kraft und viel Hilfe, sich mit den Einschränkungen abzufinden, mit den Ängsten leben zu lernen, einen neuen Lebensplan aufzubauen, sich anderen Menschen anzuvertrauen und wieder Freude am Leben zu finden.
Die Installation „Der lange Weg“ zeige diesen Prozess beispielhaft. Sie sei aus der langjährigen Erfahrung der AIDS-Beratungsstellen mit den Problemen infizierter Menschen entstanden. Es wird mit dieser Ausstellung der Versuch unternommen, Leben mit HIV nicht nur über Texte, sondern auch über Sinnbilder erfühlbar zu machen. Aus Angst vor Ausgrenzung wollten Menschen mit HIV anonym bleiben, solange es gehe. Daher blieben HIV und AIDS für die breite Bevölkerung unsichtbar. Die Ausstellung solle Einblick in die Sorgen und Nöte HIV-infizierter Menschen geben und zum Nachdenken anregen. „Die Initiatoren hoffen, dass dadurch Vorurteile abgebaut werden können.“

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach