AMBERG. Die Stadt Amberg hat nicht nur ein bedeutendes historisches Gebäude-Erbe, sondern auch viele sehr alte Bäume rund um die Altstadt, am Mariahilfberg und an historisch bedeutsamen Straßenzügen.
Die Stadt Amberg versucht, dieses „Baum-Erbe“ als Kulturgut und als besonderen Lebensraum im städtischen Bereich zu erhalten und zu pflegen. Die Pflege der Bäume muss natürlich der Verkehrssicherungspflicht genügen, aber sie soll selbstverständlich auch den „Lebensraum Baum“ möglichst lange erhalten.
Besonderen Wert darf die Stadt Amberg auf bereits bekannte Käfer-Raritäten wie den Linden-Prachtkäfer oder den Marmorierten Rosenkäfer legen. Beide Käferarten sind in Deutschland auf der Roten Liste in Kategorie 2 = stark gefährdet eingestuft, weil es neben Amberg nur noch sehr wenige andere Fundorte in Bayern gibt. Neben diesen wunderschönen und ansehnlichen Käfern können aber auch unscheinbare Arten hilfreich sein bei der Planung der Baumpflege.
Darum hat der Landschaftspflegeverband Amberg-Sulzbach e.V. in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Amberg ein auf baumbewohnende Käfer spezialisiertes Biologenbüro mit der Untersuchung ausgewählter „Naturdenkmal-Bäume“ beauftragt. Mit verschiedenen Methoden gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Büros bufos (büro für faunistisch-ökologische studien, Nürnberg, Dr. Jürgen Schmidl) auf die Suche nach den meist unsichtbaren Bewohnern der Bäume. Gearbeitet wird seit Mai mit sogenannten Eklektoren, die an etlichen Bäumen und „Baumruinen“ rund um die Altstadt hängen. Daneben sind die Spezialisten auch zur „Handaufsammlung“ unterwegs, dieses Jahr
noch bis Ende Juli, im nächsten Jahr dann von Ende April bis Ende Juli wieder.
Mit den Hinweisen, die die Insekten durch die Wahl ihres Lebensraum-Baums verraten, können künftig die Pflege der Bäume allgemein besser geplant und Fördergelder beantragt werden. Darum sind auch das „Team Grün“ und die Baumkontrolleure der Stadt Amberg eingebunden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Büro bufos beantworten gerne Fragen interessierter Ambergerinnen und Amberger. Grundsätzliche Informationen können aber vor allem beim Landschaftspflegeverband Amberg-Sulzbach e.V. – Kontakt 09621 39 237 Dipl.-Biol. Richard
Lehmeier- und bei der UNB der Stadt Amberg Florian Haas – Kontakt 09621 101 249 – erfragt werden.
Selbstverständlich sollen die Ergebnisse zeitnah auch publik gemacht werden. Gefördert wird die Untersuchung vom Freistaat Bayern über die Höhere Naturschutzbehörde an der Regierung der Oberpfalz
Bericht: Landschaftspflegeverband Amberg-Sulzbach e.V.