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Auf den Spuren der Montangeschichte: Studierendengruppe präsentieren Dokumentationsfilme

Das Filmteam mit Tanja Weiß (3.v.l.), Mitinitiatorin der beiden Filme, und Prof. Dr. Klaus Grüger (4.v.l.) [Anm.: Die abgebildeten Personen sind geimpft bzw. getestet] Foto: Wiesel/OTH Amberg-Weiden
Das Filmteam mit Tanja Weiß (3.v.l.), Mitinitiatorin der beiden Filme, und Prof. Dr. Klaus Grüger (4.v.l.)
[Anm.: Die abgebildeten Personen sind geimpft bzw. getestet]
Foto: Wiesel/OTH Amberg-Weiden

AMBERG-SULZBACH. Die Oberpfalz war im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit ein Eisenzentrum von europaweiter Bedeutung. Im Raum Amberg-Sulzbach wurde der Eisenerzbergbau seit mehr als 1000 Jahren sehr intensiv betrieben. Studierende der OTH Amberg-Weiden haben sich im Rahmen von zwei Filmprojekten in den Jahren 2020 und 2021 mit der Oberpfälzer Montanhistorie auseinandergesetzt und aufwändige Dokumentationen erarbeitet. Der erste Film ist dem Bergbau in Sulzbach-Rosenberg gewidmet, während der Fokus des zweiten Films auf der Montangeschichte des Landkreises Amberg-Sulzbach liegt. Die beiden Filme wurden vergangene Woche im Innenhof des Kultur-Schlosses Theuern vorgestellt.
„Nur wer seine Geschichte kennt, die die Gegenwart prägt, kann Zukunft gestalten“, sagt Dr. Martin Schneider, Leiter des Industrie- und Bergbaumuseum Theuern, bei seiner Begrüßung. „Wir dürfen die Bedeutung der Montangeschichte für unsere Region nicht vergessen und wollen die Flamme der Tradition an nachfolgende Generationen weitergeben.“ Ein Anliegen, das auch der Historischen Gruppe Stiber-Fähnlein e.V. und dem Bergknappenverein Sulzbach-Rosenberg am Herzen liegt.

Bergbau in Sulzbach-Rosenberg
Mit der Stilllegung des Eichelberg-Schachts fand die Bergbau-Ära in Sulzbach-Rosenberg 1977 sein Ende. Heute können nur noch wenige Zeitzeugen, die in der Grube gearbeitet haben und das besondere Gemeinschaftsgefühl der Bergleute kennen, von dieser Zeit berichten. In dem Dokumentationsfilm „Bergbau in Sulzbach-Rosenberg“ kommen sie zu Wort. An den Originalschauplätzen erzählen die Bergleute Georg Schaller, Georg Rubenbauer und Josef Rieder, wie sie die Bergbauzeit erlebt haben. Umrahmt werden die authentischen Berichte durch historische Informationen. So geht zum Beispiel Dr. Markus Lommer, Stadtheimatpfleger von Sulzbach-Rosenberg, auf die Bedeutung des Eisenerzbaus für die Stadtentwicklung ein, der Archäologe Dr. Mathias Hensch spricht über seine Grabungen im Sulzbacher Schloss und Stadtarchivar Johannes Hartmann berichtet über die geschichtliche Entwicklung anhand von Urkunden. „Wir wollten so ein spannendes Thema, das die Geschichte der Stadt Sulzbach-Rosenberg und des gesamten Landkreises prägt, in einem modernen Film dokumentieren und an junge Menschen weitergeben“, sagt Sabrina Bauer, die zusammen mit Franziska Nagel, Anna-Marisa Koch, Brian-Fabian Diehl, Johannes Braun und David Oßwald den Dokumentationsfilm produzierte.

Während der Dreharbeiten zu dem Dokumentationsfilm entstand bei den Studierenden der Wunsch, einen weiteren Teil zu produzieren. Tanja Weiß, Vorsitzende der Historische Gruppe Stiber-Fähnlein, die die Studierenden bei den Dreharbeiten unterstützte, besprach die Idee einer Fortsetzung mit dem betreuenden Professor Dr. Klaus Grüger, der sofort zustimmte. Und so ist in diesem Sommersemester der Film „Auf den Spuren der Montangeschichte“ entstanden.

Erz- und Eisengeschichte des Landkreises Amberg-Sulzbach
In dem Dokumentationsfilm „Auf den Spuren der Montaggeschichte“ steht die Entwicklung und die Bedeutung der Montangeschichte für die Region im Mittelpunkt. Dr. Martin Schreiner, Leiter Industrie- und Bergbaumuseum Theuern, geht auf die Montangeschichte und die geschichtliche Bedeutung des Hammerherrenschlosses ein, Kreisheimatpfleger Dieter Dörner ergänzt mit Informationen über die Entwicklung und Bedeutung des Bergbaus und der Hammerherren in der Region. Das Köhlerhandwerk wird von Josef Gilch am Schaukohlemeiler in Ebermannsdorf verdeutlicht und der ehemalige Landtagsabgeordnete Reinhold Strobl gibt in Schnaittenbach einen Einblick in seine Familiengeschichte der Hammerherren Kastner zu Amberg, die in Schnaittenbach einen Hammer betrieben haben.
Den Bogen in die Gegenwart spannt Landrat Richard Reisinger, der über die Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg, ihre Bedeutung und ihren Untergang berichtet. Außerdem erzählen Mathias Regn, 2. Vorsitzender des Fördervereins Maffei, und Fritz Rass, ehemaliger Bergmann in Auerbach, auf Maffei über die Bedeutung dieser Anlage und der Herausforderung heute, Veranstaltungsort und Museum zu sein.

Tanja Weiß, Mitinitiatorin der beiden Filme, freut sich über die Ergbenisse: „Die beiden Vereine Historischen Gruppe Stiber-Fähnlein und der Bergknappenverein Sulzbach-Rosenberg sind den Studierenden sehr dankbar, denn sie haben zwei ganz außergewöhnliche Dokus über unsere Geschichte gemacht!“ Beide Filme werden ab Herbst 2021 in Theuern, im Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg und auf Maffei zu sehen sein. Zusätzlich wird es in Sulzbach-Rosenberg eine weitere größere Präsentation geben.

Bericht: OTH Amberg-Weiden

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