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Auch in der Oberpfalz gibt es sie – und nicht nur an Halloween

Der Teamleader Daniel bei der Arbeit Foto: GHTB
Der Teamleader Daniel bei der Arbeit
Foto: Ghosthunterteam Bavaria (GHTB)

OBERPFALZ / BAYERN. Es ist dunkel. Seltsame Gestalten laufen in einem leerstehenden ehemaligen Sanatorium herum und verteilen allerlei technische Geräte. Messungen werden durchgeführt, die Ergebnisse notiert. Was geht hier vor? Unser Reporter führte ein Interview mit dem Verantwortlichen Daniel Biersack.

Leider findet man in verlassenen Gebäuden immer wieder Graffitis.
Foto: GHTB

NachrichtenOberpfalz (NO): Daniel, Du bist der Leiter dieses Teams. Wer seid Ihr und was macht ihr?
Daniel: Wir nennen uns „Ghosthunterteam Bavaria“, sind sogenannte Geisterjäger und sind auf der Suche nach paranormalen Phänomenen. Mit meinen drei Mädels Steffi, Natali und Corinna führen wir an interessanten Orten – wie hier in diesem Sanatorium – paranormale Untersuchungen durch und hoffen darauf, irgendetwas Unerklärliches zu finden.

NO: Gibt es so etwas wirklich? Wart ihr denn schon erfolgreich mit der Suche?
Daniel: Ich bin mir sicher, dass es wesentlich mehr gibt, als unser Verstand verarbeiten kann. Und ja, wir haben schon so einige Geschichten erlebt. Zum Beispiel hatten wir schon Stimmen in einem absolut leeren Gebäude aufgenommen oder auch Schatten, die sich bewegten, auftauchten und verschwanden auf Video.

NO: Apropos Ton und Video. Ihr schleppt hier ja kofferweise Gerätschaften mit Euch herum. Was ist das alles und wozu soll das gut sein?
Daniel: Wir haben natürlich einige Foto- und Videokameras, die nachts per Infrarot aufzeichnen, um auch in absoluter Dunkelheit noch passable Bilder machen, etliche Diktiergeräte, die wirklich jedes Geräusch, jedes Flüstern, jedes Klackern aufnehmen, Messgeräte für elektromagnetische Felder, eine sogenannte Spirit-Box, die die Kommunikation mit Geistern erleichtern soll und noch vieles mehr, was man so braucht in diesem Job.

NO: Untersucht Ihr nur Ruinen und aufgelassene Gebäude, also LostPlaces, oder seid Ihr auch anderweitig unterwegs?
Daniel: Es passiert relativ häufig, dass uns Privatleute anrufen und erzählen, dass irgendetwas nicht stimmt zu Hause. Dann fahren wir dorthin und machen die gleichen Tests und Untersuchungen wie hier auch.

NO: Konntet Ihr den Leuten denn dann auch helfen?
Daniel: Bis auf ein Mal bisher immer. Da konnten wir immer eine natürliche und rationale Erklärung finden. Klopfgeister – gut, Heizung entlüften und das Klopfen war Geschichte. Etwas kniffliger war die Sache mit dem Fernseher, der sich immer selbständig machte. Bis wir herausfanden, dass der Garagentoröffner des Nachbarn und die Fernsteuerung für den Satellitenreceiver auf der selben Frequenz funkten.
Schlimm waren die Symptome einer alleinstehenden Frau, die sich beobachtet fühlte, körperliche Beschwerden hatte und sich fast nicht mehr in ihr Appartement traute. Unterm Strich lag die Schuld an einem uralten Fernseher, der schlecht repariert war und elektromagnetische Felder erzeugte, die fast unsere Messgeräte sprengten (lacht).

Flur im Sanatorium
(Foto: GHTB)

NO: Was kostet es mich denn, wenn ich auch solche Probleme habe und Euch zu mir hole?
Daniel: Nix! Wir arbeiten absolut kostenlos und ehrenamtlich. Wir sehen das auch als Hobby an, in das man einfach Geld investieren muss. Andere versaufen oder verzocken ihr Geld, wir kaufen Equipment und zahlen unsere Reisekosten.

NO: Wie bist Du überhaupt auf die Idee gekommen, Geisterjäger zu werden?
Daniel: Da lief 2009 mal eine Reportage bei RTL über Geisterjäger in Deutschland. Da war doch tatsächlich ein Team aus der Oberpfalz dabei. Da mich das Thema an sich schon als Kind interessierte, hab ich mich bei denen beworben und war dann jahrelang mit dabei.
Irgendwann waren wir dann aber alle privat und jobmäßig so eingebunden, dass keine Zeit mehr fürs Ghosthunting blieb. Nach einem Jahr Pause schlug mir der alte Teamleader dann vor, das restliche Team und auch den Namen zu übernehmen – aus Ghosthunterteam Bayern wurde das Ghosthunterteam Bavaria.

Alle Infos zum Ghosthunterteam Bavaria gibt es auf der Homepage www.ghtb.de

Bericht: NachrichtenOberpfalz


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