Vernetzung und Prävention sind Hauptanliegen
SCHWANDORF / LANDKREIS. Der Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch hat in seiner Tagung Mitte Oktober eine ausführliche Fallbesprechung durchgeführt, auf die Aktivitäten im Jahr 2023 zurückgeblickt und die Aktionen für 2024 geplant. „Der Arbeitskreis besteht seit nunmehr 30 Jahren, leider ist er noch genauso wichtig und erforderlich wie zur Gründungszeit“ berichtet Helga Forster, die Organisatorin des Arbeitskreises und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises.
Viele Einrichtungen sind bereits seit den Gründungsjahren im Arbeitskreis vertreten. Allerdings fand in den letzten Jahren ein großer Wechsel bei den Mitarbeiterinnen statt. „Wir sind sehr froh darüber, dass seit fast 30 Jahren alle Stellen im Landkreis, die mit Betroffenen und dem Umfeld des Opfers zu tun haben, im Arbeitskreis gemeinsam Präventionsarbeit leisten“, so Helga Forster.
Bei der der jährlichen Tagung des Arbeitskreises stand eine fiktive Darstellung eines Falles von sexuellem Missbrauch im Mittelpunkt. Anhand des Fallbeispieles wurde im Kreis der Mitglieder besprochen, welche fachliche Rolle die Einzelnen einnehmen, welche Kooperationspartner gebraucht werden und eine „Rettungskette – was ist nacheinander zu tun“ diskutiert. Es ist klar, dass bei sexueller Gewalt immer verschiedene Stellen miteinander kommunizieren und handeln müssen. Bei diesen schwierigen Fallarbeiten sind der Austausch und die Vernetzung untereinander und im Arbeitskreis und die eigene Psychohygiene extrem wichtig. 2023 standen bei zwei Sitzungen Austausch und Diskussion mit einer Familienrichterin und mit dem Opferschutz Weißer Ring im Vordergrund.
Die jährliche Tagung für Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit fand 2023 zu dem Thema „Sicherheit in der Aufdeckung sexueller Gewalt“ mit dem Berliner Kriminologen Steffen Theel statt. Die Fachtagung war bis zum letzten Platz ausgebucht, was ein Zeichen dafür ist, wie wichtig, die Thematik nach wie vor ist.
Für 2024 hat sich der Arbeitskreis einiges vorgenommen. Im Mittelpunkt der Sitzungen stehen die Planung der Präventionsarbeit für Betroffene, Eltern und Multiplikatoren sowie die kollegiale Beratung der Mitglieder bei Einzelfällen. Da sehr viele Fachstellen im Arbeitskreis vertreten sind, können die verschiedenen Blickwinkel, die zu berücksichtigen sind, ausgetauscht werden.
Die Präventionsarbeit mit dem „Kater Max“, einem selbstgestalteten Buch des Arbeitskreises, das vor allem in Kindertagessstätten und in Grundschulen sehr gut eingesetzt werden kann, wird um ein Hörspiel und um Handlungsanleitungen für pädagogisches Personal erweitert.
Der Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss von Beratungs- und Hilfseinrichtungen, den Staatlichen Stellen und den Jugendsozialarbeitern an Schulen, die im Landkreis Schwandorf mit dem Thema sexuellem Missbrauch befasst sind. Weitere Informationen sind in der Homepage des Landkreises Schwandorf unter https://www.landkreis-schwandorf.de/Familie-Soziales-Gesundheit/Arbeitskreis-Sexueller-Missbrauch/ zu finden. Dort sind auch die Mitglieder des Arbeitskreises mit ihren jeweiligen Schwerpunktaufgaben aufgelistet.
Bericht: Landratsamt Schwandorf