Amberger Bodenrichtwerte zum 31. Dezember 2020 ermittelt

Stadtbrille Amberg Quelle: flickr.com/photos/sandandtsunamis/
Stadtbrille Amberg
Quelle: flickr.com/photos/sandandtsunamis/

AMBERG. Wie hoch im Stadtgebiet von Amberg die Bodenrichtwerte liegen und welche Preisentwicklung es beim Verkauf von Grundstücken, Gewerbe- und Wohnimmobilien in den letzten Jahren gegeben hat – diese Fragen werden vom Gutachterausschuss regelmäßig einer genauen Begutachtung unterzogen. Nachdem sich dieser am 9. Juni 2021 erneut getroffen hatte, liegen die Ergebnisse dieser Untersuchung jetzt vor.

Unter Vorsitz von Baureferent Dr.-Ing. Markus Kühne und nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Michael Cerny hat das Gremium die aktuellen Bodenrichtwerte und den Grundstücksmarktbericht 2019-2020 beschlossen. Da die Dienststellen der Stadt Amberg aufgrund der Coronapandemie momentan noch geschlossen sind und dadurch eine öffentliche Einsichtnahme in die Unterlagen nicht möglich ist, bietet die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses den Bürgerinnen und Bürgern noch bis 19. Juli 2021 an, die neuen Bodenrichtwerte kostenlos telefonisch zu erfragen.
Die Geschäftsstelle ist von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr, Montag bis Mittwoch von 14 bis 16 Uhr und am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 101477 erreichbar. Zusätzlich können bei Bedarf telefonische Terminvereinbarungen getroffen werden. Nach dieser Zeit sind grundsätzlich nur noch gebührenpflichtige Auskünfte möglich. Zudem sind die Informationen ab sofort auch online auf der Homepage www.boris-bayern.de abrufbar. Eine Einzelauskunft kostet in diesem Fall 25 Euro und die Dauerauskunft 250 Euro. Der neue Grundstücksmarktbericht ist hier für 30 Euro zu haben.

Die Bodenrichtwerte mit Stand zum 31. Dezember 2020 wurden anhand der tatsächlichen Verkäufe aus den Jahren 2019 und 2020 ermittelt und angepasst. Die Richtwerte in den Geschäftslagen der Amberger Altstadt liegen demnach unverändert in der 1a-Lage bei 1000 Euro pro Quadratmeter, in 1b-Lage bei 650, in guter Geschäftslage bei 550 und in mittlerer Geschäftslage bei 350 Euro pro Quadratmeter. Die Bodenrichtwerte für sonstige Geschäftslagen und Wohnlagen im Altstadtbereich haben sich von 200 auf 300 Euro pro Quadratmeter und bei den Wohnlagen mit hoher Baudichte innerhalb der Altstadt, also im Geschoßwohnungsbau von 280 auf 350 Euro pro Quadratmeter erhöht.
Insgesamt zeigt sich auch im neuen Grundstücksmarktbericht, dass sich das gesamte Preisniveau auf dem Amberger Immobilienmarkt deutlich erhöht hat. So liegen die Neubauwerte für Eigentumswohnungen nun im Mittel bei 3.872 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Im Marktbericht 2017-2018 waren dafür noch 3.421 pro Quadratmeter Wohnfläche zu bezahlen. Auch Wiederverkäufe von Eigentumswohnungen aus den Baujahren 2000 bis 2009 lagen im Verkaufszeitraum 2017/2018 bei durchschnittlich 2.173 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und sind 2019/2020 auf einen Mittelwert von 2.720 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche angestiegen.

Alle diese Preisentwicklungen wurden im neuen Grundstücksmarktbericht transparent aufbereitet. Auch werden darin die Tätigkeiten des Gutachterausschusses erläutert, Indexreihen aufgeführt und das Marktgeschehen bei den Einfamilienhäusern aufgezeigt. Neben Aussagen über landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Bodenrichtwerte ist der Gutachterausschuss auch seinen gesetzlichen Verpflichtungen mit der Veröffentlichung von Sachwertfaktoren, Liegenschaftszinssätzen sowie Rohertragsfaktoren nachgekommen.

Die aktuellen Richtwerte
Wie die Geschäftsstelle mitteilt, ist der Bodenrichtwert in den besten Wohnlagen am Mariahilfberg um bis zu 50 Euro auf 320 Euro pro Quadratmeter angestiegen. Im Dreifaltigkeitsviertel bis hin zur östlichen Stadtgrenze liegen die Bodenrichtwerte überwiegend bei 190 bis 220 Euro pro Quadratmeter. Entlang der Regensburger Straße findet sich ein Preisniveau von 170 Euro pro Quadratmeter. Im sogenannten Milchhofviertel liegt der Richtwert bei der Wohnbebauung von der Hans-Thoma-Straße bis hin zur Sandstraße und zum Zinnebeis bei 180 Euro pro Quadratmeter.

Im Gewerbegebiet Ost gibt es drei Richtwertzonen von 120 über 160 bis hin zum Sondergebiet mit 190 Euro pro Quadratmeter. In den neuen Bebauungsplangebieten des Bergsteigviertels liegt der Richtwert bei 160 Euro pro Quadratmeter, im Bereich der Gerresheimer Straße wurde ein Richtwert in Höhe von 120 Euro pro Quadratmeter festgestellt. Auch im D-Programm ist der Richtwert von 150 auf 190 Euro pro Quadratmeter deutlich angestiegen.

In den angrenzenden Richtwertgebieten An der Kennedystraße, Housing Area oder Kennedy Süd liegen die Bodenrichtwerte allesamt bei 190 Euro pro Quadratmeter. Die Richtwertzone im Bereich Hörmann-, Rosegger- bis Eichendorffstraße weist einen Wert von 200 Euro pro Quadratmeter aus. Im Bereich der Oberen Hockermühle inklusive der Martinshöhe 1 und 3 befinden sich die Richtwerte zwischen 180 und 190 Euro pro Quadratmeter.

Im Neubaugebiet Martinshöhe 2 liegt der Bodenrichtwert bei 160, im überwiegenden Teil von Gailoh bei 130 Euro pro Quadratmeter. An der Fuggerstraße über die Malteserleite bis hin zur Sonnleite betragen die Richtwerte 160 bis 190 Euro pro Quadratmeter. Im Gewerbegebiet West liegt der Wert bei 65 Euro pro Quadratmeter. Die Richtwerte im Neubaugebiet Drillingsfeld 2 sind in diverse Richtwertzonen mit 155, 180 und 190 sowie im Geschoßwohnungsbau mit 205 Euro pro Quadratmeter aufgeteilt.

Im Baugebiet Katharinenhöhe und angrenzend liegen die Werte bei 200 bis 210 Euro pro Quadratmeter. Im übrigen Eisbergviertel finden sich Richtwerte von 180 über 200 bis hin zur sehr guten Wohnlage am oberen Eisberg mit 220 Euro pro Quadratmeter. Auch in Ammersricht sind die Richtwertangaben deutlich auf 150, 160 und 170 Euro pro Quadratmeter angestiegen. Bodenrichtwertangaben am Wagrain liegen bei 150 bis 170 Euro pro Quadratmeter.

Steigerungen sind auch im Ortsteil Raigering zu verzeichnen. Die Preise bewegen sich hier zwischen 140 und 160 Euro pro Quadratmeter. Im früheren Ortskern liegt der Richtwert bei 130 und im Neubaugebiet An den Himmelsweihern bei 170 Euro pro Quadratmeter. Im Ortskern von Krumbach beträgt der Bodenwert 130 Euro, im Bereich Am Kuhberg 170 und im Neubaugebiet im Bereich der Mistelbeckstraße 190 Euro pro Quadratmeter. Im Industriegebiet Nord ist der Richtwert von 20 auf 25 Euro pro Quadratmeter angestiegen.

In den Außenbereichen liegen die Bodenrichtwerte beispielsweise in Schäflohe bei 100 Euro pro Quadratmeter (im Neubaugebiet Birkenfeld 120 Euro pro Quadratmeter), in Fuchsstein 100 Euro pro Quadratmeter (im Neubaugebiet Fuchsstein Südost 130 Euro pro Quadratmeter), in Karmensölden 90 (im Gewerbebereich 65 Euro pro Quadratmeter) und in Speckmannshof 130 Euro pro Quadratmeter (am Postweiher 150 Euro pro Quadratmeter). Zudem kann generell festgestellt werden, dass sich in den Neubaugebieten auch die Erschließungskosten auf das Preisniveau auswirken, da bei Alterschließungen der Zeitwert der Erschließung niedriger liegt.

Bericht: Stadt Amberg