Stadtrat spricht sich in seiner Sitzung am Montag einstimmig für diese Auszeichnung aus – Dank für umfassende Verdienste
AMBERG. „Altoberbürgermeister Wolfgang Dandorfer wird in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenbürger der Stadt Amberg ernannt.“ Das hat der Stadtrat der Stadt Amberg auf Anregung des amtierenden Oberbürgermeisters Michael Cerny in seiner Sitzung am vergangenen Montag und damit rechtzeitig zu Dandorfers 70. Geburtstag am Mittwoch, 5. Juni 2019, einstimmig beschlossen. Damit würdigt die Stadt Amberg das umfassende Engagement des Politikers, der 1978 als jüngstes Mitglied in den Stadtrat gewählt worden war und die Interessen der Stadt Amberg von 1982 bis 1990 als Abgeordneter des Bayerischen Landtags sowie von 1990 bis 2014 als Oberbürgermeister der Stadt Amberg vertreten hat.
Auf Wolfgang Dandorfers Initiative gehen zahlreiche überaus erfolgreiche Entscheidungen sowie Projekte zurück. So sind ihm, seinem persönlichen Engagement und seiner Überzeugungskraft die Errichtung der Hochschule sowie die Ausrichtung der Landesgartenschau 1996 zu verdanken. Mit der Ansiedlung der technischen Fakultäten der einstigen Fachhochschule und heutigen Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden konnte nicht nur die Attraktivität der Schulstadt Amberg erheblich gesteigert und um eine akademische Ausbildungsrichtung erweitert werden. Auch die Wirtschaft hat von dieser Einrichtung, die nicht zuletzt dank Dandorfers Einsatz bereits am 5. Oktober 1995 ihren Studienbetrieb aufnehmen konnte, deutlich profitiert.
Ihm ist es auch zu verdanken, dass die seinerzeitige Ausbauzielzahl von 1.000 Studenten inzwischen weit überschritten wurde. Darüber hinaus hat sich Wolfgang Dandorfer für den Bau eines öffentlichen Wohnheims durch das Studentenwerk Oberfranken eingesetzt, um den Studierenden der Hochschule in unmittelbarer Nachbarschaft modernen, bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können. Auch die Landesgartenschau 1996 entpuppte sich sowohl in städtebaulicher als auch in touristischer Hinsicht als Glücksfall für Amberg mit nachhaltigen Auswirkungen bis in die heutige Zeit. So ist direkt vor ihren Toren ein wunderschöner Naherholungsraum entstanden und die Plättenfahrten auf der Vils begeistern noch immer Groß und Klein. Der Bekanntheitsgrad Ambergs und damit die Besucherzahlen haben sich dadurch deutlich erhöht.
Weitere Erfolge Wolfgang Dandorfers waren die Begehbarmachung des Turmes der Basilika St. Martin durch die Aktion „Martinsturmtrepperl“, die Gründung der „Amberger Bürgerstiftung“ im Jahr 2000, deren Zinserträge als Spenden für sportliche und soziale Zwecke verwendet werden, sowie das Projekt „Licht lockt Leute“, in dessen Rahmen das Rathaus, die Mariahilfbergkirche und Altstadtbrücken in Szene gesetzt wurden. Letzteres in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketingverein, bei dem der Altoberbürgermeister ebenfalls zu den Gründungsinitiatoren gehörte.
Ob als Impulsgeber der Kunstmeile, die heute quer durch die Amberger Altstadt führt, als Wegbereiter und Initiator von attraktivem Wohn- und Lebensraum für die Bürgerinnen und Bürger oder als engagierter Förderer der Amberger Wirtschaft sowie der Ansiedlung neuer Betriebe – Wolfgang Dandorfer lag die Stadt Amberg stets am Herzen. Nicht zuletzt dank seiner Aktivitäten im Baubereich hat die Stadt Amberg einen beachtlichen Aufschwung genommen. Man denke nur an den Neubau der Stadtwerke im Jahr 1992, die Umgestaltung des ehemaligen Klärwerks zum Jugendzentrum, den Neubau der städtischen Seniorenheime und der TriMax-Sporthalle, die Erweiterung des Museums und des Berufsschulzentrums und vor allem den Bau des Amberger Congress Centrums, um nur einige Beispiele zu nennen.
Daneben hat sich Wolfgang Dandorfer von Anfang an für eine Teilnahme und aktive Mitwirkung in der Europäischen Metropolregion Nürnberg ausgesprochen und dafür gesorgt, dass die Stadt Amberg zum Kreis ihrer Gründungsmitglieder gehört. Auch engagierte er sich weiterhin, unter anderem als politischer Sprecher des Forums Wissenschaft, in deren Gremien für diesen Entwicklungsraum. Zu seinen weiteren Verdiensten gehört die Umwandlung des Eigenbetriebes Klinikum St. Marien in ein Kommunalunternehmen mit dem Ziel, die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft sicherstellen zu können.
Darüber hinaus war es dem Amberger Altoberbürgermeister gelungen, die Bayerische Landesausstellung 2003 nach Amberg zu holen, die den an der Vils geborenen „Winterkönig“ Friedrich V. zum Thema hatte. Mehr als 80.000 Besucher kamen nach Amberg, um sie zu sehen und auch von dieser Ausstellung ging eine nachhaltige Erweiterung des Bekanntheitsgrades der Stadt Amberg aus. Genauso geht das heuer zum dritten Mal stattfindende Schauspiel um jenen Winterkönig wesentlich auf sein Betreiben zurück.
„Wolfgang Dandorfer verstand sein kommunales Mandat als Auftrag und Verpflichtung. Seine Arbeit war von großem Sachverstand geprägt. Das Wohl der Stadt Amberg und ihrer Bürger lag ihm stets am Herzen und bestimmte seine Entscheidungen. Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass Amberg heute zu einem attraktiven Arbeits- und Wohnstandort geworden ist – mit einem innovativen Wirtschaftsklima, einer intakten, historisch wertvollen Innenstadt, einer modernen Infrastruktur sowie einem hohen Freizeit- und Naherholungswert“, betont Oberbürgermeister Michael Cerny voller Vorfreude, seinen Amtsvorgänger in Anerkennung dieser großen Verdienste zum Ehrenbürger der Stadt Amberg zu ernennen.
Bericht: Stadt Amberg