„Ankommen statt Umkommen“ beim Motorradfahren

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann startet bayernweite Motorradkontrollen der Bayerischen Polizei: Schwerpunkte sind zu riskantes und zu schnelles Fahren sowie zu laute Motorräder

Bayerisches Innenministerium
Bildnachweis: Bayerisches Innenministerium

Mehr Sicherheit beim Motorradfahren ist das Ziel der einmonatigen Schwerpunktkontrollen der Bayerischen Polizei, die am 1. Juli 2019 in ganz Bayern starten. Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann geht es dabei insbesondere um die Motorradfahrer, die zu riskant und zu schnell fahren. „Ein guter Biker hält sich an die Regeln und gefährdet nicht sich und andere“, betonte Herrmann. Leider fehle hier bei manchen die erforderliche Einsicht. „Daher sind konsequente Polizeikontrollen notwendig, besonders an unfallgefährdeten Strecken“, so der Minister. Mit den bei allen bayerischen Polizeipräsidien eingerichteten Motorradkontrollgruppen seien dafür besonders ausgebildete Polizeiexperten unterwegs.  Diese Spezialisten haben auch zu laute Motorräder besonders im Visier. „Denn übermäßiger Motorradlärm ist gerade für Anwohner beliebter Motorradstrecken ein Riesenärgernis“, erklärte Herrmann und wies darauf hin, dass beispielsweise Auspuffmanipulationen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen und hart sanktioniert werden.

Verkehrskontrolle
Symbolbild Motorradkontrolle
(c) Pressedienst Wagner

Wie Herrmann erläuterte, nahm die Zahl der Verkehrsunfälle mit Motorrädern 2018 auf Bayerns Straßen um 6,1 Prozent auf 9.548 zu. Die Zahl der dabei getöteten Motorradfahrer stieg deutlich um rund 20 Prozent auf 147. Fast jeder vierte letztes Jahr getötete Verkehrsteilnehmer war damit ein Motorradfahrer. 8.440 Biker wurden verletzt (+7,1 Prozent). Hauptunfallursachen waren Geschwindigkeitsverstöße, Vorfahrtsverletzungen und Fehler beim Abbiegen und Wenden. „Gerade zu riskantes und schnelles Fahren ist hochgefährlich“, warnte Herrmann.

Für das laufende Jahr 2019 gab es bislang auf Bayerns Straßen einen Rückgang bei den Motorrad-Unfallzahlen. So ist die Zahl der motorisierten Zweiradunfälle bis Ende Mai 2019 nach vorläufigen Auswertungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 21 Prozent auf rund 2.300 zurückgegangen (Januar bis Mai 2018: 2.905). Auch die Zahl der verletzten Motorradfahrer ging bis Ende Mai um mehr als 21 Prozent auf rund 2.000 zurück (Januar bis Mai 2018: 2.564). Deutlich reduzierte sich auch die Zahl der getöteten Motorradfahrer. Lag sie von Januar bis Mai 2018 noch bei 46 getöteten Motorradfahrern, waren es in diesem Jahr bis einschließlich Mai nach vorläufigen Meldungen 26, ein Rückgang um mehr als 40 Prozent. Der Innenminister hofft, dass sich der positive Trend bei den Unfallzahlen für das Jahr 2019 weiter verfestigt. „Wir brauchen mehr Vernunft bei Motorradfahrern, eine höhere Aufmerksamkeit bei Autofahrern und eine noch bessere gegenseitige Rücksichtnahme“, fasste Herrmann zusammen.

Die Schwerpunktkontrollen der Bayerischen Polizei im Juli 2019 finden im Rahmen des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 ‚Bayern mobil – sicher ans Ziel‘ statt. Ziel ist, in Bayern bis zum Jahr 2020 die Unfallzahlen zu reduzieren und insbesondere die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 zu senken. Das komplette Maßnahmenpaket des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm  ist unter www.sichermobil.bayern.de abrufbar.

Bericht: Bayerisches Innenministerium