Der Schlüssel ist übergeben

Festakt zur Einweihung des SFZ mit Landtagspräsidentin Aigner

Schlüsselübergabe: v.li.: Hubert Saradeth (Gebäudemanagement Landkreis Amberg-Sulzbach), Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Schulleiterin Gisela Lehnerer, Landrat Richard Reisinger, Architekt Alfred Popp, Maria Mader und Thomas Raithel (beide Gebäudemanagement)
Schlüsselübergabe: v.li.: Hubert Saradeth (Gebäudemanagement Landkreis Amberg-Sulzbach), Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Schulleiterin Gisela Lehnerer, Landrat Richard Reisinger, Architekt Alfred Popp, Maria Mader und Thomas Raithel (beide Gebäudemanagement)

AMBERG-SULZBACH. Nach fünf Jahren Bauzeit ist die Generalsanierung des Sonderpädagogischen Förderzentrums (SFZ) in Sulzbach-Rosenberg abgeschlossen. Das Gesicht des SFZ hat sich während dieser Zeit deutlich verändert. Rund 15 Millionen Euro hat der Landkreis Amberg-Sulzbach als Sachaufwandsträger seit dem Spatenstich im Juni 2014 für die Generalsanierung des SFZ in die Hand genommen. Nun sind die Bauarbeiten abgeschlossen und die Schule konnte bei einem Festakt mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden.

Theaterstück der 1. und 3. Klasse
Theaterstück der 1. und 3. Klasse

„Mit einem neuen Teppich im Lehrerzimmer hatte alles begonnen, im Laufe der Zeit hätten sich die Baustellen im Haus jedoch derart gehäuft, sodass sich am Ende eine Generalsanierung mit Neubau herauskristallisierte“, sagte Landrat Richard Reisinger beim Festakt mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner als Ehrengast. „Der Umbau unter vollem Betrieb war eine enormer Kraftakt, den wir gemeinsam mit der Schulfamilie jedoch bestens bewältigt haben“, fügte Reisinger hinzu und richtete seinen Dank an den Architekten Alfred Popp, sein Team vom Gebäudemanagement sowie die bauausführenden Firmen und eben die Schulfamilie.

Rede der Landtagspräsidentin Ilse Aigner
Rede der Landtagspräsidentin Ilse Aigner

Die von Landrat Richard Reisinger angekündigte First Lady Bayerns, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, ging in ihrer Rede auf das Thema Inklusion ein, das bereits Kinder der 1. und 3. Klasse des Sonderpädagogischen Förderzentrums in ihrem Theaterstück zu Beginn des Festakts auf die Bühne gebracht hatten. Die Landtagspräsidentin sah in der generalsanierten Schule einen hervorragenden Raum für die Kinder sich zu entwickeln und attestierte dem Lehrerkollegium eine „phänomenale Arbeit“.

Eintrag ins Goldene Buch des Landkreises Amberg-Sulzbach
Eintrag ins Goldene Buch des Landkreises Amberg-Sulzbach

Anschließend konnte Architekt Alfred Popp an Landrat Richard Reisinger und Schulleiterin Gisela Lehnerer nicht nur einen symbolischen Schlüssel überreichen, sondern den beiden augenzwinkernd auch Mut machen, denn ein Teppich, der Ausgangspunkt für die Generalsanierung, sei in den neuen Räumen nicht mehr verlegt worden.

Nach dem kirchlichen Segen durch Dekan Karlhermann Schötz und Dekan Daniel Fenk dankte Schulleiterin Gisela Lehnerer vor allem ihrem Kollegium, die während der 5-jährigen Bauphase hervorragende Arbeit geleistet hätten.

Im Anschluss an den Festakt wurde ein Baum gepflanzt.
Im Anschluss an den Festakt wurde ein Baum gepflanzt.

Hintergrund:

Das Sonderpädagogische Förderzentrum bestand aus dem Altbau mit Turnhalle (Baujahr 1977) und dem Anbau aus dem Jahr 1995. „Wir mussten handeln. Der energetische Zustand der Gebäude, die desolate Wärmeversorgung, die Mängel des Brandschutzes sowie der Sicherheitsanlagen waren einfach nicht mehr zeitgemäß“, erklärte Landrat Richard Reisinger die Hintergründe  der Generalsanierung.
Im Jahr 2012 beschloss der Kreistag des Landkreises Amberg-Sulzbach die Umsetzung der Generalsanierung, die in Bauabschnitten im laufenden Schulbetrieb ohne teure Containerauslagerung durchgeführt werden konnte.Spatenstich für die rund 15 Millionen Euro teure Generalsanierung des Sonderpädagogischen Förderzentrums, die mit Mitteln des Freistaats Bayern gefördert wurde, war im Juni 2014.

Im Bauabschnitt I (ca. 5 Millionen Euro) wurde zunächst der Neubau 1 mit Klassenzimmern, Fachräumen und Verwaltung errichtet. In Bauabschnitt II (ca. 3,5 Millionen Euro) folgte dann die Verlagerung des Schulbetriebs aus dem Anbau in den Neubau 1 und den Altbau. Anschließend wurde der Anbau saniert. Bauabschnitt III (ca. 5,5 Millionen Euro) sah die Verlagerung des Schulbetriebs aus dem Altbau in den sanierten Anbau sowie den Abbruch des Altbaus vor. Zudem wurde der Neubau 2 als Verbindungsbau zwischen dem Neubau 1 und dem sanierten Anbau mit Mittagsbetreuung und Pausenhalle errichtet. Zu guter Letzt wurde auch die Turnhalle saniert. Die Fertigstellung der Turnhalle hatte sich aufgrund einer außerplanmäßigen Neuausschreibung um ein paar Monate verzögert.

Nach Abschluss der Generalsanierung bietet sich auf einer Nutzfläche von rund 5.000 qm Platz für 14 Klassen, davon zwei für Stütz- und Förderklassen, zugehörige Differenzierungs- und Gruppenräume, drei Aufenthaltsräumen und einen Speisesaal mit Ausgabeküche für die Ganztagsschule sowie eine Einfachturnhalle.
Alle Klassenzimmer sind mit moderner Medientechnik wie Beamer und Dokumentenkamera ausgestattet. Mittels spezieller Decken wurde darüber hinaus die Raumakustik verbessert.

Die Wärmeversorgung erfolgt durch Fernwärme. Diese wird CO2-neutral bei der Stromerzeugung mit Biomasse in Form von Holz nachhaltig produziert. Der notwendige Luftwechsel der Klassenzimmer erfolgt mit einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung; im Sommer dient dies zur Nachtauskühlung.
Zudem ist im gesamten Gebäude eine energiesparende LED-Beleuchtung eingebaut. Das Sonderpädagogische Förderzentrum verfügt außerdem über eine Photovoltaikanlage, deren installierte Leistung für den Eigenverbrauch ausgelegt ist. Überschüsse werden zur Brauchwassererwärmung der Wasch- und Duschanlagen der Turnhalle genutzt. Die sanierten Gebäude, der Anbau und die Turnhalle erreichen KFW Standard 70.

Am Sonderpädagogischen Förderzentrum Sulzbach-Rosenberg werden aktuell mehr als 180 Förderschüler bis zur 10. Klasse unterrichtet und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung positiv unterstützt. Der inklusive Ansatz, den dieser Schultyp leistet und den Kinder mit Beeinträchtigung brauchen, kann in keiner Regelschule geleistet werden. Die Kosten von rund 15 Millionen Euro tragen der Landkreis Amberg-Sulzbach als Sachaufwandsträger und der Freistaat Bayern (Förderung rund 5 Millionen Euro). Hinzu kommen Mittel des Bundes von  rund einer halben Million Euro.

Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach
Fotos: Michael Schröter / Christine Hollederer