BAYERN. Innenminister Joachim Herrmann hat gestern dem Wirtschaftsbeirat Bayern auf dessen jährlicher Mitgliederversammlung zum 75-jährigen Jubiläum gratuliert: „Seit einem dreiviertel Jahrhundert leistet der Wirtschaftsbeirat Bayern vorbildliche Arbeit. Er macht sich stark für ein gelebtes Miteinander von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zum Wohle unseres Landes.“ Der Freistaat Bayern stehe als starker und verlässlicher Partner an der Seite der Unternehmen. Er nehme deren Sorgen und Nöte ernst und schaffe die bestmöglichen Rahmenbedingungen. „Damit Bayern auch in Zukunft auf Erfolgskurs bleibt“, fasste Herrmann zusammen.
Die bayerischen Unternehmen tragen nach Herrmanns Worten maßgeblich dazu bei, dass der bayerische Wirtschaftsmotor trotz aller Herausforderungen auf Hochtouren laufe. Ein wichtiger Indikator seien die Arbeitslosenzahlen. „In Bayern hatten wir im Oktober 2023 eine Arbeitslosenquote von nur 3,3 Prozent, die niedrigste aller deutschen Bundesländer“, verdeutlichte Herrmann. Im Bund lag die Quote bei 5,7 Prozent, in Bremen sogar bei 10,7 Prozent. Herrmann richtete einen klaren Appell an den Bund: „Ein innovations- und investitionsfreundliches Klima braucht Bürokratieabbau und eine international wettbewerbsfähige Steuerreform. Wir wollen eine wachstumsfördernde Politik.“ Der Minister plädierte für eine Senkung der Unternehmenssteuerbelastung auf höchstens 25 Prozent, eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags und eine Begrenzung der Lohnzusatzkosten auf unter 40 Prozent.
Laut Herrmann ist für die Bewältigung des Arbeits- und Fachkräftemangels eine qualifizierte Zuwanderung notwendig. „Für eine attraktive Erwerbsmigration muss der Bund endlich vor allem etwas gegen die überlangen Visaverfahren an den deutschen Auslandsvertretungen unternehmen“, forderte der Innenminister. Dazu gehöre insbesondere, deren Personalausstattung erheblich zu verstärken und die Digitalisierung der Visaverfahren voranzutreiben. Mit Blick auf Bayern erklärte Herrmann, dass der Freistaat der Spitzenreiter bei der Integration in Arbeit sei. Bayern hatte im Mikrozensus 2022 mit 74,2 Prozent die bundesweit höchste Erwerbstätigenquote von Menschen mit Migrationshintergrund (Bund: 68,6 Prozent). Mit 8,1 Prozent hatte der Freistaat im Oktober 2023 bundesweit die niedrigste Arbeitslosenquote von Ausländern insgesamt (Bund: 15,0 Prozent). Bei ausländischen Frauen sei die Quote mit 9,9 Prozent ebenfalls am geringsten (Bund: 18,3 Prozent) gewesen.
Der Wirtschaftsbeirat ist das Forum für den Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und vertritt die Interessen von rund 1.900 Mitgliedern aus ganz Bayern.
Bericht: Bayerisches Innenministerium