Stellvertretender Landrat Braun: „Abläufe müssen wie am Schnürchen laufen“
AMBERG-SULZBACH. Die Untere Jagdbehörde, die Waffenbehörde, Teile der Pressestelle sowie weitere Fachstellen im Landratsamt Amberg-Sulzbach waren am Dienstag vergangener Woche (19. September) nicht erreichbar. Grund war eine Katastrophenschutzübung im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums, bei der die Mitglieder der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) am Landratsamt die Bewältigung einer Krisenlage trainierten.
Stellvertretender Landrat Stefan Braun begrüßte die Vertreter der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried im König-Ruprecht-Saal des Landratsamtes, die die Stabsrahmenübung in den folgenden Stunden leiteten, die Mitglieder der FüGK sowie die Vertreter beteiligter Behörden und Einsatzkräfte. „Im Krisenfall müssen alle notwendigen Abläufe wie am Schnürchen laufen und der Notfall von unserer Seite aus bestmöglich gemanagt werden. Ich danke den Vertretern der Feuerwehrschule Geretsried sowie allen Beteiligten, dass Sie sich den Tag heute Zeit nehmen und alle notwendigen Aufgaben trainieren“, betonte Braun. Hans-Christian Eibl, Fachbereichsleiter Krisenmanagement bei der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried ergänzte, dass Stabsrahmenübungen ministeriell angeordnet werden und verpflichtend durchzuführen sind. Gleichwohl betonte Eibl, müsse niemand nervös werden: „Es ist nur eine Übung! Wir wollen uns mit Krisenabläufen vertraut machen und am Ende routiniert im Krisenmanagement sein“.
Als „fiktiver Störfall“ wurde anschließend ein folgenträchtiger Verkehrsunfall mit Säureaustritt bei den Amberger Kaolinwerken (AKW) in Hirschau geprobt. Unter der Leitung der FüGK wurden alle Stellen und Personen im Landratsamt einbezogen, die für die Bewältigung des Ereignisses erforderlich waren. Taktische Einheiten der Polizei, der Bundeswehr, von BRK, THW, ASB und der Feuerwehren übten die Einsatzabläufe ebenfalls intern. Die Dokumentation und Weitergabe von Lagemeldungen innerhalb des Krisenteams in Echtzeit lief über das für Katastropheneinsätze entwickelte behördliche „Einsatzprotokollsystem“, kurz EPSweb.
Die Männer der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried überwachten das „Übungsgeschehen“ am Landratsamt und kontrollierten, wie schnell und effektiv die Absprachen im Krisenteam abliefen. Eine abschließende Beurteilung wird dem Landratsamt in einigen Monaten zugestellt. Die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried ist eine dem Bayerischen Staatsministerium des Innern unmittelbar nachgeordnete Behörde, die Katastrophenschutzübungen in Landkreisen und kreisfreien Städten vorbereitet, durchführt und evaluiert.
Im Bayerischen Katastrophenschutzgesetz ist geregelt, dass im Katastrophenfall die Kreisverwaltungsbehörden die Aufgabe haben, Schäden abzuwehren und die dafür notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben wird die Führungsgruppe Katastrophenschutz als Einsatzleitung einberufen.
Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach