Herrmann: Strukturen im Katastrophenschutz fortentwickeln

Der blaue LKW ist das Erkennungszeichen des Technischen Hilfswerks. Fahrzeug und Gerät können hautnah bestaunt werden.
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Foto: © Pressedienst Wagner

BAYERN. „Die Einsatzlagen bei Katastrophen werden immer komplexer. Das haben uns die letzten Jahre eindrücklich vor Augen geführt. Daher muss der Freistaat Bayern hier seine Strukturen fortentwickeln. Ich habe einen Prozess mit allen am Hilfeleistungssystem Beteiligten angestoßen. Ziel ist ein gemeinsames Konzept ‚Katastrophenschutz Bayern 2025‘“, gab Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gestern bekannt. Bereits jetzt investiere der Freistaat kräftig. „Allein in den Jahren 2019 bis 2021 wurden 50 Mil­lionen Euro für In­vestitionen in den Katastrophen­schutz bereitgestellt, 2022 stehen nochmals 21 Millionen zur Verfügung“. Herrmann wies auch auf die Verantwortung des Bundes hin, der seinen Verpflichtungen im Zivilschutz gerecht werden müsse. Neben einer einsatzfähigen Fahr­zeugausstattung müsste dieser endlich weitere Mittel für das Sirenenförderprogramm und den von den Ländern eingeforderten „Stärkungspakt Bevölkerungsschutz“ bereit­stellen. „Hier erwarte ich nun klare Taten und Ergebnisse, nicht nur leeres Gerede“, forderte der Minister.

Konkret kündigte Herrmann eine Reihe von weiteren Maßnahmen an, um die Krisen­fähig­keit im Freistaat nachhaltig zu stärken. „Neben Notstromaggregaten werden wir auch Satellitentelefone beschaffen, um eine zuverlässige Kommunikation der Katastrophenschutzbehörden in Krisenlagen zu gewährleisten und abzusichern.“ Zudem werde die Logistik der bayerischen Hilfeleistungs­kontingente aufgerüstet, damit die Kräfte im Hinblick auf Sanitär und Verpflegung auch autark agieren können. Ein verstärkter Fokus liege in den nächsten Jahren auch auf der Aus- und Fortbildung. „Spätestens 2023/2024 soll jede Kreis­verwal­tungs­­behörde in Bayern wieder eine Katastrophenschutzübung durch­füh­ren“. Und mit Blick auf die aktuelle Waldbrandgefahr gab Herrmann bekannt, dass der Freistaat für eine noch bessere Vorsorge ein Sa­telli­tenortungssystem zur Waldbrand­über­wachung teste und zudem prüfe, inwieweit auch Drohnen hier hilfreich sein können.
Abschließend dankte Herrmann allen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften: „Die bayerischen Katastro­phen­schutzbehörden haben in den letz­ten Jahren unter Beweis gestellt, wie leis­tungs­fähig sie sind. Wir können uns in Bayern glücklich schät­zen, ein so gut aufgestelltes und dabei keineswegs selbstverständliches Hilfeleistungssys­tem zu haben. Damit dies auch so bleibt, setzen wir uns für eine gesamt­ge­sell­schaft­liche Vorsorgeplanung auf allen Ebenen und für ein wir­kungsvolles Risikomanagement ein. Nur so sind und bleiben wir auch bei länger an­dauernden, großflächigen und kom­ple­xen Krisenlagen hand­lungs­fähig. Es kommt auf uns alle an, damit auch in Zukunft gilt: In Bayern leben, heißt sicherer leben!“, so Herrmann.

Bericht: Bayerisches Innenministerium