WALDSASSEN. Vor kurzem zogen Zollbeamte der Kontrolleinheit Verkehrswege Selb des Hauptzollamts Regensburg nahe Waldsassen einen aus der Tschechischen Republik kommenden Pkw aus dem fließenden Verkehr. Auf Befragen gaben der 64-jährige Fahrer sowie die beiden Mitfahrerinnen an, keine verbotenen Gegenstände wie Waffen oder Drogen dabei zu haben und sich auf der Rückreise nach Österreich zu befinden. Da sich die Reisenden während der Kontrolle jedoch sehr nervös verhielten, führten die Zöllner Drogenwischtests durch, die allesamt positiv auf Amphetamin reagierten.
Die Zeit bis zum Eintreffen einer weiteren Zollstreife, die den Pkw zur Intensivkontrolle zu einer nahe gelegen Halle begleiten sollte, mussten die drei Personen, unter Aufsicht der anwesenden Zollbeamten, außerhalb ihres Fahrzeugs verbringen.
Dabei gab der Fahrer an, sich etwas zum Trinken holen zu wollen und setzte sich verbotenerweise in sein Fahrzeug, schloss die Tür und startete sofort den Motor. Durch das geöffnete Fenster der Fahrertür gelang es einem hinzueilenden Zöllner jedoch das Lenkrad zu fixieren und nach rechts abzudrehen. Im gleichen Moment konnte durch einen weiteren Zöllner, durch das geöffnete Fenster der Beifahrertür, der Zündschlüssel abgezogen und somit der Motor gestoppt werden.
Das Verhalten des Mannes hatte allerdings auch einen guten Grund:
In einem bauartbedingten Ablagefach im Fußraum vor der Rücksitzbank wurde eine Plastiktüte mit circa 420 Gramm Crystal aufgefunden. Des Weiteren befanden sich in dem Fahrzeug, in den Schubfächern unter dem Fahrer- und Beifahrersitz, jeweils griffbereit, ein Elektroschocker sowie ein starrer Teleskop-Schlagstock. Die Selber Zöllner stellten das Schmuggelgut sicher und leiteten entsprechende Strafverfahren ein. Die weiteren Ermittlungen erfolgten durch das Zollfahndungsamt München – Dienstort Weiden.
Auf Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft Weiden befindet sich der 64-jährige Fahrer derzeit in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft.
Bericht: Hauptzollamt Regensburg