Projekt vermittelt spielerisch Demokratieverständnis
AMBERG-SULZBACH. Mit großem Erfolg startete wieder das Projekt „Planspiel Heimat“ der Kommunalen Jugendarbeit Amberg-Sulzbach (KoJa). Unter der Leitung der Projektmitarbeiterin Anita Kinscher nahmen vergangene Woche auch die Kinder der vierten Jahrgangsstufe der Sulzbach-Rosenberger Pestalozzi-Grundschule an dem Projekt teil.
Zum Inhalt: In dem zweitätigen „Planspiel Heimat – spielerisch Demokratie vermitteln“ schlüpften die Grundschulkinder der Klasse 4b in die Rolle von Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern der fiktiven Stadt Felddorf. In Kleingruppen mussten sie darüber entscheiden, ob eine Umgehungsstraße gebaut wird. Die Kinder erlangten als eigenständige Akteure erste elementare Erfahrungen in politischen Entscheidungs- und Diskussionsprozessen, welche nicht immer leicht waren. Wollte die Umweltpartei unbedingt den Wald schützen, so ist dies der Elternpartei egal. Sie wollen ihren Kindern einen sicheren Schulweg bieten! Dank spannender Stadtratssitzungen und offener Diskussionsrunden konnte dennoch schnell eine gute Lösung gefunden werden, die alle Parteimitglieder zufrieden stellte.
Ziel des Projekts ist es, den Schülerinnen und Schülern auf spielerische Art und Weise Politik näher zu bringen und Demokratie zu verstehen, denn Kinder kommen schon früh in Kontakt mit Politik – sei es bei der Mitbestimmung und Gestaltung ihrer Freizeitmöglichkeiten und deren Orte oder bei der Wahl ihres Klassensprechers. Es ist daher besonders wichtig, dass Mädchen und Jungs bereits im frühen Alter politische Mitgestaltung einüben und sich zu demokratiefähigen Personen entwickeln. Dies geschieht dann, wenn sie in ihrem Alltag Demokratie leben können. Schule als Lebensort wird dabei in seiner Bedeutung immer wichtiger und bietet sich als Bildungseinrichtung für das Projekt an.
Die Kinder der vierten Klassen waren mit vollem Einsatz dabei und konnten sich schnell in ihre neue Rolle einfühlen. Sie agierten mit viel Feingefühl und Wertschätzung und erkannten früh, dass nur gemeinsam eine gute Lösung gefunden werden kann. Im Stadtrat wurde am Ende der Bau einer Fußgängerunterführung beschlossen. Zudem gibt es nun eine Geschwindigkeitsbegrenzung und vermehrt Verkehrskontrollen. So ist der Schulweg der Felddorfer Kinder wieder sicher.
Klassenleiterin Margit Müller verfolgte das Projekt sehr interessiert und gab den Kindern immer wieder hilfreiche Tipps. Sie lobte den ehrenamtlichen Einsatz des Teams der Kommunalen Jugendarbeit. Zum Abschluss besuchte die dritte Bürgermeisterin Hildegard Geismann die Kinder zu einem Plenum. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, dem Stadtratsmitglied Fragen über das reale Politikerleben zu stellen. Geismann stand den Kindern Rede und Antwort und die Kinder waren sichtlich stolz, dass sie ihre Erfahrungen mitteilen konnten und nun echte Politik-Experten sind.
Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach