Neue Abgeordnete beim dienstältesten Landrat der Oberpfalz
AMBERG-SULZBACH. Ende September vergangenen Jahres wurde die CSU-Politikerin Susanne Hierl als Direktkandidatin im Wahlkreis Amberg in den Deutschen Bundestag gewählt. Nun stattete die Bundestagsabgeordnete dem Amberg-Sulzbacher Landrat Richard Reisinger ihren Antrittsbesuch ab.
Im Büro des Landrats berichtete Hierl von ihren ersten 100 Tagen in Berlin und ihre ersten persönlichen Erfolge. So wurde sie erst vor wenigen Tagen als neue Bundestagsabgeordnete in den Landesgruppenvorstand der CSU gewählt und ist damit eine der drei Stellvertreter von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt.
Im Gespräch mit Landrat Richard Reisinger machte Hierl deutlich, dass sie sich mit Herzblut für die Anliegen der Menschen im Wahlkreis einsetzen und die Interessen des Wahlkreises, der die Landkreise Amberg-Sulzbach und Neumarkt sowie die Stadt Amberg umfasst, in Berlin bestmöglich vertreten will.
Schwerpunkte: Corona, Energie und Infrastruktur
Neben dem allgemeinen Austausch, um den Landkreis Amberg-Sulzbach noch besser kennen zu lernen und Berührungspunkte des Landkreises mit dem Bund abzustecken, nutzten der Landrat und die Bundestagsabgeordnete die Möglichkeit des Dialogs, um aktuelle Themen zu besprechen.
Ganz oben stand hier unter anderem die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Sowohl Hierl als auch Landrat Reisinger sehen derzeit die Umsetzung der sektoralen Impfpflicht mit vielen Fragezeichen verbunden. Einig war man sich jedoch, dass eine Anwendung des Gesetzes unumgänglich sei.
Ein weiteres Thema des rund 90-minütigen Gesprächs war die Energiepolitik. Der fortschreitende massive Anstieg der Energiepreise sei für Verbraucher und Unternehmer mit großer Sorge zu betrachten. „Hohe Strompreise in Deutschland bedeuten einen Wettbewerbsnachteil beispielsweise im Vergleich zum benachbarten Tschechien. Bei der aktuellen Politik besteht die Gefahr, dass energieintensive Wirtschaftsunternehmen aus der Region ihre Konkurrenzfähigkeit zum Teil einbüßen müssen“, fürchtet Susanne Hierl.
Landrat Richard Reisinger verwies in diesem Zusammenhang auf die hohe industrielle Quote im Landkreis Amberg-Sulzbach und die damit verbundenen Arbeitsplätze, die erhalten werden müssen.
Auch das Thema Infrastruktur spielte während des Gesprächs eine bedeutende Rolle, hier vor allem die Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg-Schwandorf. Landrat Richard Reisinger spricht sich nach wie vor für die Elektrifizierung aus: „Wir wollen nicht abgekoppelt werden“. Hierl habe bezüglich der Stromversorgungspläne der Bahn, die im Landkreis Amberg-Sulzbach teilweise auf Widerstand stoßen, sowohl mit Bürgermeistern der von möglichen Freileitungen betroffenen Gemeinden als auch mit Vertretern der Deutschen Bahn bereits Kontakt aufgenommen und Gespräche geführt. Landrat Reisinger betonte die Notwendigkeit, sofern Freileitungen notwendig seien, verträgliche Trassenführungen zu finden, beispielsweise an den Bundesstraßen entlang.
Im Straßenbereich richtete Landrat Richard Reisinger sein Augenmerk vor allem auf die B85 im nördlichen Landkreis sowie die B299, konkret den Ausbau zwischen Ursensollen und Kastl sowie die Ortsumfahrung von Tanzfleck.
Abschließend bedankte sich Reisinger bei Susanne Hierl für das Gespräch und bot ihr eine stets offene Tür zum Dialog an. Zudem freue er sich auf ein konstruktives und vertrauensvolles Miteinander in den kommenden Jahren, so der Landrat.
Hierl seit vielen Jahren kommunalpolitisch aktiv
Susanne Hierl ist verheiratet und hat zwei Kinder. Bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 gewann sie mit 40,3 Prozent der Erststimmen das Direktmandat im Wahlkreis Amberg.
Die 48-Jährige ist seit 2008 in verschiedenen Funktionen auf kommunaler Ebene politisch aktiv und seit gut 3 Jahren auch Vorsitzende des CSU-Kreisverbandes Neumarkt. Vor ihrer Wahl zur Bundestagsabgeordneten war die Rechtsanwältin und Fachanwältin für Steuerrecht in der Beratung mittelständischer Unternehmen tätig.
Bericht: Landratsamt Amberg-Sulzbach