AMBERG. Liebe Ambergerinnen, liebe Amberger,
einmal mehr geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende. Geprägt von der Coronapandemie und ihren vielfältigen Auswirkungen war auch 2021 die herbeigesehnte Normalität nur selten umsetzbar. Erneut mussten wir auf viele liebgewonnene Traditionen und Veranstaltungen verzichten, Begegnungen mit Familie und Freunden waren lange Zeit nur unter Einschränkungen möglich. Und auch jetzt, am Ende dieses Jahres, stehen wir vor neuen Herausforderungen, die uns Omikron, eine Mutation des SARS-CoV-2-Virus, bringen wird.
Doch auch wenn wir dessen schon müde sind, es gibt viele Gründe, den Mut nicht zu verlieren. Stattdessen sollten wir die bevorstehenden Festtage und den Wechsel das Jahr 2022 dazu nutzen, hoffnungsfroh und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Die Tatsache, dass wir inzwischen über mehrere Impfstoffe verfügen und erste Medikamente auf dem Markt sind, die Infizierte vor Schlimmerem zu bewahren helfen, sind dabei ein gewichtiges Argument, vor allem wenn wir uns an die Situation vor einem Jahr zurückerinnern.
Damals begannen die Impfungen in unseren Alten- und Pflegeheimen und wir freuten uns, dass wir erstmals aktiv gegen die Pandemie ankämpfen und vor allem auch unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger vor schwerer Krankheit schützen konnten. Mehr als 70 Prozent der Ambergerinnen und Amberger haben inzwischen die Gelegenheit genutzt, sich im Laufe des Jahres impfen zu lassen, viele sind „geboostert“, ihr Impfschutz wurde aufgefrischt. Berücksichtigt man, dass das Impfen für unsere Kinder nur eingeschränkt möglich ist, so zeigt dies, dass der größte Teil der Amberger Bevölkerung die Impfung als den richtigen Weg ansieht, um gemeinsam und solidarisch die Pandemie zu bekämpfen und die Katastrophe eines vollkommen überlasteten Gesundheitssystems zu vermeiden. Dafür ein herzliches Dankeschön!
Sorgen bereiten mir aber die Bedenken des verbliebenen Teils der Bürgerinnen und Bürger, die ohne medizinische Indikation nach wie vor eine Impfung ablehnen. Dabei halten wir Ambergerinnen und Amberger doch sonst immer zusammen, wenn es darauf ankommt! Deshalb frage ich mich: Sind es die abstrusen Informationen in den sozialen Medien, die über implantierte Chips oder schädliche Folgen der Impfung spekulieren, die jeglicher wissenschaftlichen Betrachtung und der Erfahrung von Millionen Geimpfter widersprechen? Oder ist es die Grundeinstellung, dass eine Infektion sie nicht treffen könne? Eine Einstellung, die leider schon viel zu oft zu schwerer Erkrankung und Langzeitschäden geführt hat. Natürlich überlege auch ich, wie wir die Ängste und Bedenken zerstreuen können. Wichtig ist es dabei, auf jeden Fall im sachlichen Dialog zu bleiben. Die Argumente sprechen für eine Impfung. Vielleicht kann auch der ab Januar verfügbare neue Impfstoff dazu beitragen, dass sich ein Umdenken ergibt.
Darüber dürfen wir freilich nicht vergessen, dass es im nun zu Ende gehenden Jahr auch viele positive Momente gegeben hat. Denken wir nur daran, dass trotz Corona vieles möglich war und stattgefunden hat! So ging in unseren städtischen Kultureinrichtungen eine Reihe von Theater- und Musikdarbietungen sowie Ausstellungen über die Bühne und im Bereich der Amberger Altstadt warteten immer wieder neue Attraktionen auf interessierte Gäste, wofür ich allen, die daran mitgearbeitet haben, an dieser Stelle recht herzlich danke sage.
Aber auch in vielen anderen Bereichen – etwa auf dem Gebiet der Digitalisierung, in Sachen Mobilität, beim Klimaschutz und im Bausektor – hat sich einiges getan und wird auch künftig viel passieren. Was mich dabei besonders freut sind die zahlreichen privaten Initiativen, die sich neben den öffentlichen Maßnahmen entwickelt haben und zu einer spürbaren Belebung unserer schönen Altstadt beitragen, seien es die verschiedenen Sanierungs- und Neubauprojekte oder die vielfältigen Aktivitäten im Digitalisierungsbereich. Für dieses herausragende Engagement ebenfalls ein herzliches Dankeschön!
Mein Dank gilt aber auch all unseren weiteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die in diesen Zeiten Solidarität gezeigt und sich über alle Maßen für ihre Mitmenschen und deren Wohl eingesetzt haben. Dabei danke ich an erster Stelle all Jenen, die an vorderster Stelle mithelfen, die Pandemie und ihre Folgen zu bekämpfen: dem Personal im Klinikum und in den Arztpraxen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Impfzentrum, in den Apotheken, im Gesundheitsamt und im Katastrophenschutz. Ein umfassendes Dankeschön geht auch an alle weiteren Einrichtungen, Organisationen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sowie an alle Bürgerinnen und Bürger, die gezeigt haben, was guter Zusammenhalt bewirken kann und wie man mithelfen kann, diese besondere Situation zu meistern.
Gleichzeitig freue ich mich darauf, zusammen mit Ihnen allen die Herausforderungen des neuen Jahres anzunehmen, die auch abseits der Pandemie auf uns warten. Schließlich wollen und werden wir auch in Zukunft nicht nachlassen, alles dafür zu tun, Amberg als die liebens- und lebenswerte Stadt zu erhalten, als die wir sie kennen und schätzen gelernt haben und in der sich Jung und Alt zuhause fühlen können. Auch das ist eine Aufgabe, die uns sicherlich nur gemeinsam gelingen wird, und allen, die dazu beitragen, ein herzliches Dankeschön.
Doch zunächst warten mit den Weihnachtstagen und dem Jahreswechsel bedeutende Ereignisse auf uns, für die ich Ihnen alles Gute wünsche. Ich hoffe, Sie können die Zeit genießen, sich eine kleine Auszeit vom Alltag nehmen, neue Kraft tanken und ein paar wunderschöne Tage im Kreise Ihrer Familien und Freunde verbringen. Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen vor allem Gesundheit und viel Glück – auf dass 2022 zu einem guten und vielleicht sogar unvergesslichen Jahr werden kann, in dem sich auch Ihre persönlichen Hoffnungen und Wünsche erfüllen und viele positive Überraschungen auf Sie warten!
Ihr
Michael Cerny, Oberbürgermeister