BAYERN. Innenminister Joachim Herrmann lehnt pauschale Fahrverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen strikt ab. „Das wäre völlig überzogen und unnötig“, erklärte Herrmann im Vorfeld eines für morgen in Nürnberg angemeldeten Motorradkorsos, bei dem mit rund 5.000 Teilnehmern gerechnet wird. Der Innenminister hält überhaupt nichts davon, alle Motorradfahrer über einen Kamm zu scheren. Das Fehlverhalten Einzelner dürfe nicht zulasten aller Motorradfahrer gehen. „Mit gutem Grund haben wir als Freistaat im vergangenen Jahr den Vorschlag des baden-württembergischen Verkehrsministers im Bundesrat abgelehnt“, betonte Herrmann. „Diesen rein ideologischen Feldzug gegen Motorradfahrer machen wir nicht mit!“
Herrmann, der selbst gern mit dem Motorrad durch bayerische Regionen cruist, ist froh, dass zwischenzeitlich alle coronabedingten Beschränkungen für Motorradfahrer aufgehoben werden konnten. „Motorradfahren ist mehr als nur von A nach B kommen, für viele ist es ein Genuss.“ Der Innenminister machte aber auch deutlich, dass dieser bei Motorrad-Rowdys und Krawallmachern Grenzen hat. „Die Beschwerden von Anwohnern an beliebten Motorradstrecken kann ich verstehen“, so Herrmann. „Deshalb zieht die Bayerische Polizei gezielt Motorradfahrer aus dem Verkehr, die bewusst und rücksichtlos mit hoher Drehzahl oder nicht zugelassenen oder manipulierten Auspuffanlagen durch die Ortschaften brettern.“ Laut Herrmann haben die Präsidien der Bayerischen Polizei dafür spezielle ‚Kontrollgruppen Motorrad‘ eingerichtet, die unter anderem mit Schallpegelmessgeräten ausgestattet sind. Bei Verstößen drohen harte Konsequenzen. Die Polizeimaßnahmen können bis zur Beschlagnahme der Maschine reichen.
Bericht: Bayerisches Innenministerium