Sonderausstellung vom 13. Juni bis 14. November 2021 im Stadtmuseum Amberg
„Der Arbeit müssen Paläste errichtet werden, die dem Fabrikarbeiter, dem Sklaven der modernen Industriearbeit, nicht nur Licht, Luft und Reinlichkeit geben, sondern ihn noch spüren lassen von der Würde der gemeinsamen großen Idee, die das Ganze treibt. (…)“
(Walter Gropius)
Gropius-Zitat als Namensgeber
Die Ausstellung verdankt ihren Namen einem Zitat des Architekten Walter Gropius. „Der Arbeit Paläste errichten“ – dieser Grundsatz zieht sich wie ein roter Faden durch seine Fabrikbauten – vom ersten Auftrag, dem Schuhleisten-produzierenden Fagus-Werk Alfeld a. d. Leine (1911) bis zu seinem letzten Entwurf, dem Glaswerk in Amberg (1970). Gropius Planungen orientierten sich grundsätzlich an den Erfordernissen des Herstellungsprozesses und an der Verbesserung von Arbeitsbedingungen. Die Form folgt der Funktion – dieser Gestaltungsgrundsatz des von Walter Gropius gegründeten Bauhauses lässt sich auch an den beiden Fabriken in Alfeld und Amberg nachvollziehen. In der Wahl der Werkstoffe sind beide Produktionsstätten „Kinder ihrer Zeit“ und gleichzeitig stilprägend gewesen.
Kooperation mit dem UNESCO-Welterbe
Die Konzeption der Ausstellung erfolgte in Kooperation mit dem Fagus-Werk, das aufgrund seiner Architektur als der Ursprungsbau der modernen Industriearchitektur gilt. Seit 2011 trägt es den Titel des UNESCO-Welterbes und ist damit eine von insgesamt 42 Welterbestätten in Deutschland. Bereits 2019/2020 war die Ausstellung im niedersächsischen Alfeld zu sehen und wird nun in Amberg gezeigt.
Gegenüberstellung der Bauten
In sechs Themenschwerpunkten werden neben den Bauherren die beiden Fabrikbauten hinsichtlich der Bauphasen, Konstruktion, den Arbeitsbedingungen, der Frühphase sowie dem heutigen Stand gegenübergestellt. Die Ausstellung lädt dazu ein, Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden herausragenden Beispiele deutscher Industriearchitektur zu entdecken.
Fotografische Arbeiten
Arbeiten des Fotografen Clemens Zahn ergänzen die Ausstellung. Er hat die Gropius-Bauten in Alfeld und Amberg auf seine Weise in den Blick genommen. Hervorstechendes Merkmal der meisten Bilder sind Reduktion und Unschärfe: Details lösen sich auf, Form und Farbe treten dagegen umso stärker hervor.
Rahmenprogramm
Begleitend zur Ausstellung können sich Besucher*innen mit Virtual-Reality-Brillen den dreidimensionalen Film „Bauhaus in Bayern“ anschauen, der die Gropius-Fabrikbauten in Selb und Amberg behandelt.
Neben der Buchung einer individuellen Gruppenführung (für Erwachsene und Kinder, pauschal 60 €) gibt es regelmäßig öffentliche Termine, z. B. Sonntag 12.09., 10.10. und 14.11. jeweils um 14:30 Uhr, 4 € pro Pers. zuzügl. Eintritt ins Stadtmuseum.
Ein paralleler Besuch der Amberger Glaskathedrale ist aufgrund der Corona-Pandemie aktuell leider noch nicht möglich, da es sich bei dem Werk um einen laufenden Betrieb der Glasherstellung handelt, der aufgrund der besonderen Produktionsbedingungen zwingend aufrechterhalten und daher geschützt werden muss. Aktuelle Informationen sind auf der Homepage unter www.stadtmuseum-amberg.de zu finden.
Weitere Informationen:
Stadtmuseum Amberg
Zeughausstraße 18
92224 Amberg
T: 09621-10 1284
M: stadtmuseum@amberg.de
www.stadtmuseum-amberg.de
Wichtig:
Kurzfristige Änderungen sind vorbehalten.
Es gelten die jeweils aktuellen Zutritts- und Hygienevorschriften.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmeranzahl ist bei den Führungen eine Voranmeldung unbedingt erforderlich.
Bericht: Stadtmuseum Amberg