Stadt Amberg und A.K.T. Kunstverein legen Sammelmappe mit zehn Druckgrafiken auf – Auflage von 30 Exemplaren
AMBERG. Schon der in der dunkelgrauen Mappe eingeprägte Name macht neugierig. „Covidium“, so erfährt man auf Nachfrage, ist ein Kunstwort, das sich aus Covid und Kompendium zusammensetzt. Und genau das ist es auch: eine Sammlung mit insgesamt zehn Grafiken von zehn verschiedenen Amberger Künstlerinnen und Künstlern, die sich allesamt mit dem Coronavirus auseinandersetzen. Entstanden in Zusammenarbeit des Kulturreferats mit dem A.K.T. Kunstverein gibt es nur 30 Exemplare dieser Sammelmappe, die Kenner und Freunde der Amberger Kunstszene ab sofort erwerben können.
Die Idee dazu wurde vom Amberger Kulturreferenten Dr. Fabian Kern geboren. Um die Kunstschaffenden Ambergs in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen, fasste er den Entschluss, einen Teil seines Etats für den Ankauf von Kunstwerken als Anschubfinanzierung für ein alternatives Projekt zu verwenden. Auf seine Initiative wurde die Maßnahme in Kooperation mit dem A.K.T. umgesetzt. Und obwohl sich die Arbeiten ausnahmslos um das Thema Corona drehen, sind sie „keineswegs allesamt düster“, wie der A.K.T.-Vorsitzende Marcus Trepesch bei der Präsentation betonte.
Keinen Zweifel ließen er, Dr. Kern und die Leiterin von Stadtmuseum und Stadtgalerie Alter Feuerwache Julia Riß, dass die sehr begrenzte Auflage des „Covidiums“ bald vergriffen sein dürfte, zumal es bereits einige Vorbestellungen gibt. Die hierin enthaltenen Druckgrafiken stammen von Joe Ferstl, Heini Hohl, Achim Hüttner, Heike Lepke, Marion Mack, Isabelle Prüfling, Johann Sturcz, Hanna Regina Uber, Erika Wakayama und Marcus Trepesch. Sie alle haben sich ihre individuellen Gedanken zur SARS-CoV-2- Pandemie gemacht und diese zu Papier gebracht.
So verleiht Joe Ferstl in seiner Ätzradierung dem Gefühl Ausdruck, sich „Unter schwerem Himmel“ zu befinden und Heini Hohl schmettert dem Virus in seiner Kaltnadelradierung schon einmal ein „…und Servus!“ nach. Während Achim Hüttner, ebenfalls in einer Kaltnadelradierung, einen „Corona-Einkauf“ nachempfindet, sieht Heike Lepke in ihrem Positiv-Cyanotypie-Druck „Ice Drift“ die Welt zu Eis erstarrt. „Anti-Body, gegen den Körper – für den Körper“ hat Marion Mack ihren Dreifarben-Hochdruck benannt, der die Negativform eines schwebenden Wesens und dessen schützende Hülle zeigt.
Ihren Blick aus dem Homeoffice während der Pandemie und damit „ein Leben hinter Gittern“ hat Isabelle Prüfling mit ihrem Linoldruck „Eingesperrt“ festgehalten. „[how to get trough]“ – diese Frage nach dem Durchhalten stellt Hanna Regina Uber in ihrer Kaltnadelradierung. Die Technik „verlorener Schnitt“, ein Hochdruckverfahren mit einer einzigen Platte, die nach jedem Farbdruck weiter bearbeitet und somit unwiederbringlich verändert wird, haben Johann Sturcz und Erika Wakayama für ihre Beiträge gewählt.
Während Sturcz eine nervös auf und ab flatternde „Fledermaus“ als Motiv ausgesucht hat, hat Erika Wakayama die „Deutsche Welle“ der Infektionszahlen nach dem Vorbild der „großen Welle vor Kanagawa“ des Malers Katsushika Hokusai gestaltet und damit zur berühmtesten Grafik Japans in Bezug gesetzt. Als Letzter im Bunde hat Marcus Trepesch den Holzschnitt „Die (Fr)agilen“ beigesteuert, der sich an den Säulen der Inzidenzwerte orientiert.
Die Sammelmappe „Covidium“ mit den zehn Druckgrafiken ist ab sofort beim A.K.T. Kunstverein Amberg erhältlich. Sie kostet pro Stück 330 Euro sowie 300 Euro für Mitglieder des A.K.T. Der Kunstverein ist unter Telefon 09621/22664 oder der E-Mail-Adresse vorstand@akt-kunstverein-amberg.de erreichbar. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage: http://www.akt-kunstverein-amberg.de.
Bericht: Stadt Amberg