AMBERG. Im Baumkataster der Stadt Amberg sind 10.617 prägende Einzelbäume verzeichnet. Fast die Hälfte dieser Bäume wird bis Ende des Jahres kontrolliert worden sein. Das Ergebnis zeigt schon vor dem Prüfungsende, dass der Baumbestand in einem sehr guten Zustand ist. Dennoch mussten zur Herstellung der Verkehrssicherheit bisher 251 Pflegemaßnahmen (Kosten: rund 170.000 Euro) durchgeführt werden.
107 Bäume sind jedoch nicht mehr zu retten, sie fallen in die Kategorie „unweigerlich absterbend bzw. bereits tot“. Diese Bäume standen im Straßenbegleitgrün, öffentliche Grünflächen, Schulen und Friedhöfen. Bei einigen Standorten ist durch zu geringen oder versiegelten Wurzelräumen keine Ersatzbepflanzung mehr möglich. Die Ursachen für ein Absterben eines Baumes sind sehr unterschiedlich und lassen sich in zahlreichen Fällen nicht direkt zuordnen. Neben Schadstoffen, Streusalz, Verletzungen durch Bauarbeiten oder Unfällen sind Schädlinge wie der Eichenprozessionsspinner, die Kastanienminiermotte oder Pilz- und Bakterienerkrankungen mögliche Gründe.
Darüber hinaus schwächten die trockenen Sommer der letzten beiden Jahre und die starke Frühjahrstrockenheit im Jahr 2020 die Bäume zusätzlich. Sollten sich die aktuellen Witterungsbedingungen nicht drastisch verändern, ist mit zunehmenden Absterben von Bäumen im Stadtgebiet zu rechnen. In der Georg-Hilbenz-Straße führte beispielsweise eine Pilzerkrankung, Streusalzeintrag und die trockene Witterung dazu, dass die Bäume im gesamten Straßenzug abstarben.
Schwerpunkt der Baumpflege und -kontrolle ist der Erhalt eines Baumes an seinem Standort. Kann durch Pflegemaßnahmen keine Verkehrssicherheit mehr gewährleistet werden, wird in einigen Fällen versucht, den Baum als stehenden Totholztorso zu erhalten. Das stehende Totholz weist wichtige ökologische Eigenschaften für den Naturhaushalt auf. Zum einen dient es als Ruhe- und Brutplatz für zahlreiche Vogel- und Fledermausarten, zum anderen dient es durch die erhöhte Anzahl von Insekten auch als Nahrungsquelle.
Ziel der Stadt Amberg ist es, mittel- bis langfristig die Ausfälle durch zukunftsfähige Stadtklima Bäume zu ersetzen und je nach Baumart 70 bis 100 Jahre an ihrem Standort zu erhalten. Zwischen 1999 und 2017 wurden im Zuge von Baugebietserschließungen, Neuanlage von Spielplätzen und Straßensanierungen 1.302 Bäume neu gepflanzt.
Bericht: Stadt Amberg