AMBERG. Nach dem Motto “Mehr Farbe für unsere Altstadt” vermittelt die Wirtschaftsförderung Gewerbebau Amberg derzeit leerstehende Gewerbeflächen an Amberger Künstler und Kreative. Damit sollen kurzfristig auch die Spaziergänge durch die Seitengassen der Altstadt wieder attraktiver gestaltet werden.
„Mehr Kunst, weniger Leerstand – Wir suchen Kreativköpfe, die ihre Werke gerne mal ganz analog präsentieren möchten.“, schrieb die Amberger Wirtschaftsförderung vor Kurzem auf dem neuen „Amberg Blog“ bei Instagram. Sofort meldeten sich einige Maler, Illustratoren, Fotografen und Designer aus dem Umkreis. Normalerweise präsentieren sie ihre Arbeiten vor allem in sozialen Netzwerken oder nur im engen Freundeskreis, aber die Chance auf ein eigenes Schaufenster in der Amberger Innenstadt weckte schnell Interesse. Verena Fitzgerald, die Wirtschaftsförderin der Altstadt, sammelte die Anfragen, suchte geeignete Leerstände für die jeweiligen Arbeiten und kontaktierte die Hauseigentümer. „Bei einzelnen Immobilien ist es manchmal gar nicht so leicht, die Vermieter zu erreichen, aber bei dem Projekt Kunst im Leerstand haben wir überraschend viel positive Rückmeldung bekommen“, erzählt Fitzgerald. Viele Eigentümer seien an einer Unterstützung der Kreativszene interessiert und bieten dafür eine kostenlose Zwischennutzung ihrer Räume an. Dabei hilft ein offizieller Ansprechpartner wie die Wirtschaftsförderung als Vermittler und eine unkomplizierte Abwicklung der Schlüsselübergabe und Vertragsunterschriften.
Bereits vier Leerstände wurden in den letzten Wochen im Rahmen der Aktion neu gestaltet und zwei weitere entstehen in den nächsten Wochen. Hierzu zählen zum Beispiel eindrucksvolle Gemälde vom Künstler Hartmut Krumpholz, der sowohl Amberger Sehenswürdigkeiten als auch fesselnde Porträts und Landschaften im ehemaligen Optik Klenck beim Marktplatz ausstellt. Wenige Häuser weiter in der Herrnstraße 7 präsentiert die Jungdesignerin Luisa Merkl farbenfrohe Porträts und Illustrationen. Die Studentin für Industriedesign veröffentlicht ihre Werke sonst eigentlich nur bei Instagram und freut sich nun über neugierige Blicke in ihr erstes eigenes Schaufenster. An einigen Arbeiten kleben bereits kleine „Sold“-Sticker. Illustrationen und Malereien sind auch Nina Ferstls Leidenschaft. Ihr Malbuch mit Amberger Stadtmandalas und zwei Gemälde auf Leinwand zieren momentan das ehemalige Kinderreich in der Unteren Nabburger Straße. Spaziert man weiter Richtung Vils, fallen gegenüber dem Stadtmuseum funkelnde Bilder hinter einem kleinen Schaufenster in der Zeughausstraße ins Auge. Hier zeigt Kathrin Neubauer ihre Malereien und handgefertigte upcycling Taschen. Demnächst werden außerdem die beiden Kreativköpfe hinter dem beliebten Blog „Vilsstadtliebe“ ihre Fotografien und Arbeiten in der Schiffgasse ausstellen und sobald das Baugerüst bei der ehemaligen Backopera abgebaut wird, zeigt Marion Stoll hier ihre großflächigen Acrylmalereien. So wirkt der Spaziergang durch die Altstadt fast wie eine große Freiluftgalerie.
Wie in vielen deutschen Innenstädten kämpft auch Amberg seit einigen Jahren mit leerstehenden Gewerbeflächen im Stadtkern. Besonders in Seitenstraßen der Fußgängerzone reiht sich teilweise ein leeres Schaufenster an das nächste. Obwohl die Wirtschaftsförderung Gewerbebau Amberg kontinuierlich zwischen Unternehmern und Hauseigentümern vermittelt, um die Gewerbeflächen wieder langfristig zu vermieten, kann es manchmal einige Monate oder Jahre dauern bis ein passender Mieter für eine Immobilie gefunden wird. Mit Aktionen wie Kunst im Leerstand soll diese Zeit künftig besser überbrückt und stärker auf attraktive verfügbare Räume hingewiesen werden. Wer Interesse an einer Gewerbefläche im Herzen Ambergs hat – sei es zur Zwischennutzung oder langfristigen Mietung – kann unverbindlich und kostenlos eine aktuelle Leerstandsübersicht von der Wirtschaftsförderung Gewerbebau Amberg anfragen.
Bericht: Wirtschaftsförderung Gewerbebau Amberg