Erinnerung an die WAA lebt wieder auf – Künstler Walter Heiter und seine Freude darüber, dass der Bau verhindert werden konnte
AMBERG. Die geplante Wiederaufbereitungsanlage (WAA) in Wackersdorf oder besser die Verhinderung derselben ist ein wichtiges Thema im Leben von Walter Heiter. Der in Kümmersbruck und Henfenfeld lebende Künstler hat seinerzeit aktiv am Protest teilgenommen und setzt sich noch heute, im Alter von 82 Jahren, intensiv mit diesem Vorhaben auseinander. Der 30. Jahrestag des Baustopps war jetzt Anlass für Heiter, nochmals seiner Freude über dieses Ereignis Ausdruck zu verleihen.
Nachdem er das bereits im Rahmen der Jahresausstellung der Gruppe Amberger Künstler zum Jahreswechsel mit einer raumgreifenden Installation getan hatte, nahm der gläubige Künstler sein Motiv – das Bildnis Jesu, aus Gips modelliert – noch einmal in etwas veränderter Form wieder auf und übergab das so entstandene Werk an Bürgermeister Martin J. Preuß, Kulturreferent Dr. Fabian Kern und Museumsleiterin Julia Riß als Schenkung für das Amberger Stadtmuseum.
Diese bedankten sich für das Zeitdokument, in dem sich ein Ereignis widerspiegle, das, so Ambergs zweiter Bürgermeister, „uns in der Oberpfalz auseinandergeführt und gespalten hat“. Umso mehr freute sich Preuß, dass in dem Werk Walter Heiters auch der Versöhnungsgedanke eine große Rolle spielt. „Freude! – seit 30 Jahren – Ende der WAA Wackersdorf. 1990-2020 Ende der Leiden, wir konnten sie vermeiden“, lautet der Untertitel des plastischen Bildes, auf dem Jesus Christus verkündet: „Ich habe euch innig geliebt – ihr aber habt das Atom wider mich gerichtet.“
Dr. Kern und Julia Riß sehen es als wichtige Aufgabe, nicht nur die Erinnerung an die damaligen Geschehnisse – die Entscheidung für die der Anlage und deren Planung, aber auch den intensiven und letztlich erfolgreichen Protest – wach zu halten, sondern auch den Bezug zur und in der Oberpfalz zu zeigen. Sie versprachen daher, das Zeitzeugnis immer wieder in diesen Zusammenhang zu setzen und auf diese Weise in der Erinnerung der Bevölkerung zu verankern.
Bericht: Stadt Amberg