Krankenhäuser, Pflegeheime und ambulante Pflegeeinrichtungen in Amberg und Amberg-Sulzbach schließen sich offiziell zusammen, um für Pflegefachschüler eine optimale Ausbildung anzubieten. Auch langjährige Kooperationspartner aus benachbarten Gebietskörperschaften treten bei.
AMBERG / AMBERG-SULZBACH. Insgesamt 35 Träger mit 52 Pflegeeinrichtungen und drei Krankenhäusern haben Anfang Mai den Kooperationsvertrag zur Pflegeausbildung unterzeichnet und sind damit dem Ausbildungsverbund Pflege AM / AS offiziell beigetreten. Gerne hätten Oberbürgermeister Michael Cerny und Landrat Richard Reisinger die Vertreter der Träger und Einrichtungen im großen Rathaussaal der Stadt Amberg persönlich begrüßt und zur Gründung des Ausbildungsverbundes Pflege AM / AS gratuliert. Leider war dies aufgrund der strengen Coronaregeln jedoch nicht möglich.
„Christine Hecht, die Leiterin der Geschäftsstelle des Netzwerkes Gesundheitsregion plus, hat die Verbundmitglieder jedoch auf ihrem Weg zu einem gemeinsamen Kooperationsvertrag begleitet und bei der Unterzeichnung unsere Glückwünsche weitergegeben“, stellten Oberbürgermeister Michael Cerny und Landrat Richard Reisinger fest, als sie den neuen Verbund der Öffentlichkeit präsentierten.
Neue Pflegeausbildung
Zum 1. Januar dieses Jahres wurde bundesweit die sogenannte generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann eingeführt. Eine Ausbildung in den Berufsgruppen Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Kinder- und Krankenpflege wird es dann nicht mehr geben. Ab diesem Zeitpunkt löst das neue Pflegeberufegesetz das bisherige Altenpflege- sowie das Krankenpflegegesetz ab.
In Amberg und Amberg-Sulzbach werden im September 2020 die ersten Auszubildenden zur Pflegefachkraft ihre dreijährige Ausbildung beginnen. Durch die strukturelle Veränderung erhalten sie das Privileg, während ihrer Ausbildung nicht nur in den Bereichen der Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege und in Einrichtungen der psychiatrischen Versorgung, sondern auch in Institutionen wie dem Hospiz und in der Beratung wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Für die Schulen und Träger der praktischen Ausbildung bedeutet diese Neuerung einen verstärkten Koordinations- und Organisationsaufwand. Das wurde vor Ort schon früh erkannt. Deshalb treffen sich die Pflegefachschulen und Krankenhäuser in der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach bereits seit Beginn des Jahres 2019 regelmäßig, um die neue Ausbildung gemeinsam zu organisieren.
Meilenstein Kooperationsvertrag erreicht
In der Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung besteht eine riesengroße Herausforderung, der sich die Institutionen, Einrichtungen und Kooperationspartner aus der Stadt Amberg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach gemeinsam stellen wollen. In dem gemeinsamen Kooperationsvertrag sind die Zusammenarbeit sowie die Rechte und Pflichten der praktischen und schulischen Träger geregelt. Neben Vertretern der ambulanten und stationären Pflege waren insbesondere Pflegefachschulen und Kliniken an der Vertragserstellung beteiligt.
„Es macht mich stolz, dass wir es in der Region geschafft haben, gemeinsam einen Konsens zu erzielen und so die Grundlage für eine gemeinsame Umsetzung zu legen. Für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Trägern und Einrichtungen möchte ich mich von ganzen Herzen bedanken“, betont Christine Hecht.
Bis Ende Mai melden die Einrichtungen des Ausbildungsverbundes Pflege AM / AS die Ausbildungskapazitäten an die Geschäftsstelle des Netzwerks Gesundheitsregion plus. Im Juni treffen sich die vier Pflegefachschulen des Ausbildungsverbundes, um die Praxiseinsätze der Pflegeschüler zu planen. Für die Aufnahme neuer Kooperationspartner und die Wahrnehmung gemeinsamer Interessen wird ein Verbundbeirat gebildet. Dessen noch zu wählende 14 Mitglieder treffen sich im Herbst 2020 zur konstituierenden Sitzung.
Christine Hecht und Lisa Greß aus der Geschäftsstelle der Gesundheitsregion plus stehen dem Ausbildungsverbund auch im kommenden Jahr bei der Koordination und Organisation unterstützend zur Seite. Anschließend sollen die Strukturen und Abläufe in einen Regelbetrieb übergehen. Die Geschäftsstelle des Netzwerks Gesundheitsregion plus Amberg ist Teil der Stadtverwaltung Amberg und als Stabstelle im Referat für Jugend, Senioren und Soziales angesiedelt. Sie wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert.
Bericht: Stadt Amberg