Innenminister Joachim Herrmann und Verkehrsministerin Kerstin Schreyer ziehen Bilanz: 30 Prozent weniger Verkehrstote gegenüber 2011 -Verkehrssicherheitsprogramm 2030 bereits in Arbeit
Das 2013 gestartete Bayerische Verkehrssicherheitsprogramm 2020 ‚Bayern mobil – sicher ans Ziel‘ ist ein voller Erfolg. Das haben heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Verkehrsministerin Kerstin Schreyer bei der Vorstellung der Bilanz in München deutlich gemacht. „Unser wichtigstes Ziel, die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 zu senken, haben wir mit 541 Verkehrstoten in 2019 erreicht“, erklärte Innenminister Herrmann. „Im Vergleich zu 2011, dem Bezugsjahr des Verkehrssicherheitsprogramms, ist das ein Rückgang um mehr als 30 Prozent und der niedrigste Stand an Verkehrstoten seit Beginn der Unfallaufzeichnungen vor mehr als 60 Jahren.“ Verkehrsministerin Schreyer ergänzte: „Wir haben in den letzten Jahren rund 440 Millionen Euro investiert, um 2.500 Stellen auf Bayerns Straßen verkehrssicher um- und auszubauen. Daran wollen wir mit dem neuen Verkehrssicherheitsprogramm 2030 anknüpfen. Denn die Menschen in Bayern sollen sicher von A nach B kommen.“
Wie Herrmann erläuterte, zeigt sich die positive Entwicklung insbesondere auf den bayerischen Landstraßen, auf denen rund 41 Prozent weniger Menschen tödlich verunglückt sind (2019: 322; 2011: 546). Auch die Verkehrssicherheit für Motorradfahrer hat sich gegenüber 2011 deutlich verbessert. Kamen 2011 noch 159 motorisierte Zweiradfahrer im Straßenverkehr ums Leben, waren es im letzten Jahr 114, ein Rückgang von mehr als 28 Prozent. Eine vergleichbare Entwicklung zeigt sich bei den Schwerverkehrsunfällen, die oft fatale Folgen haben: Gegenüber 2011 (179) nahm die Zahl der Todesopfer um 38 Prozent ab (2019: 111). „Der Rückgang der Verkehrstoten ist umso beachtlicher, weil auch immer mehr Menschen auf Bayerns Straßen unterwegs sind“, fasste Herrmann zusammen. So stieg der Bestand an Kraftfahrzeugen in Bayern seit 2011 von 8,8 auf rund 10,2 Millionen, die Zahl der Einwohner von rund 12,4 auf circa 13,1 Millionen.
Laut Herrmann und Schreyer ist die Verbesserung der Verkehrssicherheit vor allem der professionellen Arbeit der Bayerischen Polizei, der engagierten Arbeit der Straßenverkehrs- und Straßenbaubehörden sowie den zahlreichen Partnern in der Verkehrssicherheitsarbeit zu verdanken. Durch konsequente Kontrollen der Bayerischen Polizei und auch durch die Teilnahme an bundesweiten Aktionen wie dem Blitzmarathon ist es beispielsweise gelungen, die Zahl der Verkehrstoten bei Geschwindigkeitsunfällen um beinahe die Hälfte zu reduzieren (2011: 278; 2019: 141).
Auch bauliche Maßnahmen haben dazu beigetragen, die Straßen in Bayern noch sicherer zu machen. „Da viele Unfälle auf Landstraßen passieren, haben wir dort auch besonders viel investiert“, betonte Verkehrsministerin Schreyer. Mehr als 100 Streckenabschnitte hat die Staatsbauverwaltung sicher ausgebaut, beispielsweise durch dritte Fahrstreifen, die das Überholen erleichtern. Außerdem wurden an 1.600 Stellen Schutzplanken angebracht, die abkommende Fahrzeuge vor Hindernissen schützen. „Mit diesen Maßnahmen können wir viele Leben retten“, so Schreyer weiter. „Örtlich sind die Unfälle teilweise um mehr als 60 Prozent zurückgegangen.“
Für Anfang 2021 kündigten Herrmann und Schreyer die Vorstellung eines neuen Verkehrssicherheitsprogramms 2030 an. Grundlage wird das ursprünglich in Schweden entwickelte Verkehrskonzept ‚Vision Zero‘ sein, bei dem die Unversehrtheit des Menschen im Mittelpunkt steht. Das Ziel ist, schwere oder gar tödliche Verkehrsunfälle bestmöglich zu vermeiden. Neben noch mehr Verkehrssicherheit für Motorradfahrer und im Schwerverkehr machen Herrmann und Schreyer besonders den Schutz der Radfahrer und schwächsten Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Fußgänger, Senioren und Menschen mit Behinderung zur Kernaufgabe.
Bericht: Bayerisches Innenministerium