SULZBACH-ROSENBERG. Am Donnerstag, in den frühen Morgenstunden kam es im Stadtgebiet zu einem tätlichen Angriff gegen Polizeibeamte, bei denen vier Angehörige der Inspektion verletzt wurden.
Kurz nach 5 Uhr wurde die Polizei angerufen und mitgeteilt, dass in einem Anwesen in der Melanchthonstraße ein 31-Jähriger, der offensichtlich psychische Probleme hat mit einem geschulterten Gewehr herumläuft und nun im Keller mit einer Gaskartusche hantiert. Bereits bei der Anfahrt zur Tatörtlichkeit traf eine weitere Mitteilung ein, dass nun der Rauchmelder im Keller Alarm ausgelöst habe.
Zwei Streifenbesatzungen der Polizeiinspektion fuhren zu besagtem Anwesen. Dort trafen sie auf den 31-Jährigen, der sie damit empfing, dass er sagte, dass er zu einem Spezialkommando gehöre und über der Polizei stehe. Das Feuer an der Gaskartusche brannte immer noch und die Beamten konnten schon verschiedene Gebrauchsgegenstände feststellen, die bereits stark angekokelt waren.
Der Mann, der sich offensichtlich in einer psychischen Ausnahmesituation befand, wurde aufgefordert, das Feuer zu löschen und mitzukommen. Ohne Vorwarnung ging er auf eine 27-jährige Polizeiobermeisterin los, packte dies an ihren Haaren, schleuderte sie zu Boden und riss ihr hierbei einen Haarbüschel aus. Weitere Beamte eilten zu Hilfe und versuchten den Mann, der völlig austickte unter Kontrolle zu bekommen.
Dies gelang letztendlich auch, jedoch wurden alle beteiligten Beamten verletzt. Auch der 31-Jährige musste nach seiner Festnahme ärztlich behandelt werden. Nachdem er durch einen Krankenhausarzt als transportfähig eingestuft worden war, musste er ins Bezirksklinikum Regensburg wegen Fremd- und Selbstgefahr eingewiesen werden.
Die Polizeibeamten begeben sich selbständig in medizinische Behandlung. Mindestens die 27-jährige Obermeisterin und ihr Dienstgruppenleiter werden wohl einige Tage dienstunfähig sein.
Das besagte Gewehr, ein Luftgewehr mit Zieleinrichtung, das Messer, das der Mann einstecken hatte und die Gaskartusche wurden sichergestellt.
Wie hoch der durch die Kokelei angerichtete Schaden ist, steht derzeit noch nicht fest.
Mit der Staatsanwaltschaft Amberg wurde nach Rücksprache dieser Fall der Gewalt gegen Polizeibeamte als Fall der priorisierten Bearbeitung eingestuft, was zur Folge hat, dass eine schnelle Verurteilung des Täters angestrebt wird.
Bericht: PI Sulzbach-Rosenberg