REGENSBURG. In der Nacht des 24.06.2020 leistete ein 23-jähriger Unfallflüchtiger erheblichen Widerstand bei seiner Festnahme. Anschließend randalierte er im Uniklinikum und verletzte dort medizinisches Personal. Nach dem eigenmächtigen Verlassen des Krankenhauses entwendete er zunächst ein Fahrrad und versuchte durch Gewaltanwendung gegenüber einem Autofahrer dessen Fahrzeug an sich zu nehmen, bevor er erneut von der Polizei festgenommen und in ein Fachklinikum eingewiesen wurde.
Aufmerksame Verkehrsteilnehmer teilten am Dienstag gegen 01.00 Uhr der Polizei mit, dass soeben in der Kirchmeierstraße ein 1er BMW gegen einen Baum geprallt und der Fahrer zu Fuß geflüchtet sei. Am Unfallort stellten die Beamten fest, dass die am verunfallten Auto angebrachten Kennzeichen nicht für dieses Fahrzeug ausgegeben sind, sondern offensichtlich am Vorabend von einem in Regensburg geparkten Pkw entwendet wurden. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung wurde der mutmaßliche Unfallverursacher im Königswiesener Weg von Zivilbeamten angetroffen. Nachdem sich diese als Polizeibeamte zu erkennen gaben, schlug er sofort auf die beiden Beamten ein. Trotz der heftigen Gegenwehr konnte der Tatverdächtige festgenommen werden. Die beiden Beamten wurden durch die Schläge verletzt und können bis auf Weiteres keinen Dienst leisten.
Bei der Polizeiinspektion Regensburg Süd bespuckte der 23-Jährige zunächst einen weiteren Beamten, bevor er sich beruhigte und ärztlich untersuchen ließ. Bei der Untersuchung wurden bei ihm Anhaltspunkte für einen kürzlich zurückliegenden Drogenkonsum festgestellt, weshalb eine Blutentnahme angeordnet wurde. Da der Verdächtige über Schmerzen klagte, wurde er mit dem Rettungsdienst ins Universitätsklinikum verlegt und dort stationär aufgenommen, wo er sich zunächst ruhig verhielt.
Als der 23-Jährige gegen 04.20 Uhr auf der Intensivstation aufwachte, griff er unvermittelt das medizinische Personal mit Fäusten und einem Feuerlöscher an und verletzte dadurch mehrere Personen. Noch vor dem Eintreffen der alarmierten Polizeistreifen flüchtete der Mann nackt aus dem Uniklinikum in Richtung Oberisling. Vor dem Klinikum schlug er mit dem Feuerlöscher auf einen Sicherheitsdienstmitarbeiter einer benachbarten Baustelle ein. Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen wurden die angegriffenen Personen jeweils leicht verletzt.
Kurz darauf meldeten unbeteiligte Verkehrsteilnehmer einen nackten Radfahrer in Leoprechting. Offenbar hatte der 23-Jährige auf der Flucht an einer bislang unbekannten Örtlichkeit ein Fahrrad entwendet. Trotz umfangreicher Fahndungsmaßnahmen mit mehreren Streifen, gelang es dem Tatverdächtigen noch ein Auto unweit des Universitätsklinikums anzuhalten und auf den Fahrer mit dem mitgeführten Feuerlöscher einzuschlagen und die Herausgabe des Fahrzeugs zu verlangen. Das Vorhaben scheiterte an der Gegenwehr des Opfers, so dass der Tatverdächtigte ohne den Feuerlöscher in das angrenzenden Gebüsch flüchtete. Die hinzugezogenen Polizeikräfte suchten das Gelände ab und konnten den 23-Jährigen schließlich widerstandslos festnehmen. Der Autofahrer wurde durch den Angriff leicht verletzt.
Aufgrund der erheblichen Fremdgefährdung, die vom 23-jährigen ausging, wurde er von der Polizei in ein Fachklinikum eingewiesen. Die genauen Umstände der Taten werden in Zusammenarbeit der Polizeiinspektion Regensburg Süd und der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg ermittelt.
Zeugen, die sachdienliche Angaben zu den beschriebenen Vorfällen machen können, werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Regensburg Süd Tel. 0941/506-2001 zu melden.
Bericht: Polizeipräsidium Oberpfalz / PI Regensburg Süd / Kripo Regensburg