Der Urlaub sollte für Brigitte Flick und Angelika Wiesneth der Start für die Hilfe in Gambia sein. Nach diesem Urlaub dachten sie immer wieder zurück an Land und Leute. Nicht nur ihre Patenkinder wollten sie weiterhin unterstützen, sondern auch gerade den aus ärmlich stammenden Kindern eine gute schulische Ausbildung zu geben und somit eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Am 12. Februar 1999 war es dann endlich soweit, der Verein wurde mit sieben Mitgliedern gegründet. Brigitte Flick beschloss kurz danach erneut nach Gambia zu fliegen. Mit im Gepäck war der Plan, einen Kindergarten zu erbauen. In Brufut fand sie schnell einen geeigneten Bauplatz für das Vorhaben. Der Alkalo (Bürgermeister) übergab das Grundstück für schulische Zwecke zur Pacht an den Verein. Grundsteinlegung war noch während Flicks Aufenthalt am 22. Mai. Die Anschaffung von Bau- und Arbeitsmaterial übernahm Brigitte Flick und beauftragte Einheimische mit dem Bau.
Am 15. Juni 1999 erfolgte die Eintragung als Verein beim Amtsgericht Leipzig.
Nach einem weiteren Besuch in Gambia musste Brigitte Flick feststellen, dass der Bau des Kindergartens nicht weiter vorangeschritten ist, da Arbeitsmaterial und Arbeitsgeräte verschwunden waren. Nach einem Gespräch mit dem Servicemanager Hatab Beyai wurde der Bau rasch fortgesetzt. Im Februar 2001 wurde das Kindergartengebäude eröffnet. Ein kleiner Brunnen wurde in den nächsten Monaten fertig gestellt. Die Wasserversorgung ist in Gambia äußerst schwierig, da oft die Quelle sehr weit weg entfernt liegt und die Frauen lange Fußmärsche zurücklegen müssen.
Die Aktion „Stein für Stein“ im Rathaus Vilseck und Real Markt Amberg sowie später die Unterstützung durch die Ammersrichter Ministranten gaben dem Verein den benötigten Aufschwung.
Brigitte Flick konnte den Weiterbau einer Schule leider nicht mehr erleben, sie verstarb plötzlich und unerwartet im August 2002 im Alter von 51 Jahre. Zum Gedenken wurde ein Stein an der Schule aufgestellt sowie ein Bild im Schreibbüro aufgehängt.
Der Aufbau von Schulen und Kindergärten schritt voran, die Mitgliederzahl stieg und immer mehr Sponsoren unterstützten den gemeinnützigen Verein mit Spenden.
Am Samstag Nachmittag wurde die Gründung des Vereins im Musikomm Amberg gefeiert. Bei Kaffee und Kuchen hatten die Besucher und Interessierten Zeit sich über die Arbeiten und die Mitglieder des Vereines zu informieren. In zahlreichen Gesprächen mit Mitgliedern, die selbst schon Gambia besuchten, wurden die Fragen beantwortet.
Nach einem Sektempfang begann die Feierlichkeit zum 20jährigen Jubiläum von Socialis for the Gambia e.V. Die aktiven Mitglieder betraten den Saal in traditioneller gambischer Kleidung. Vorstandsvorsitzende Christine Weigl begrüßte alle Anwesenden, unter ihnen Landrat Richard Reisinger, den Gebenbacher Bürgermeister Peter Dotzler, Martin Preuß (2. Bürgermeister Amberg) sowie Sponsoren und zahlreiche andere Hilfsorganisationen aus Amberg.
Die beiden Vorstandsvorsitzenden Neumüller und Weigl erzählten von den Anfängen des Vereines und was schon alles in Gambia unternommen wurde um die Armut zu lindern. Ambergs Bürgermeister, Martin Preuß übergab anschließend den beiden drei „Flachpräsente“ (Schecks).
Lamin Sowe, gebürtiger Gambianer aus Sintet schilderte den Gästen die alltäglichen Situationen in seinem Heimatland. Sowe lebt seit 24 Jahren in Nürnberg und ist im Verein Vorstandsmitglied.
Die Feierlichkeit wurde abgerundet durch ein gambisches Nationalgericht.
Als musikalischen Abschluss der Feier gab Vox Aeterna, bestehend aus 13 musikbegeisterten, junge Ambergern ein Benefizkonzert. Sie entführten die Gäste in die Welt der Chormusik und schenkten ihnen einen unvergesslichen Abend.
Der Verein Socialis fort he Gambia e.V. ermöglicht mit ihren Beiträgen und Spenden über 600 gambischen Kindern den Besuch einer Schule und 65 Jugendlichen eine Ausbildung. Alle Mitglieder arbeiten ausschließlich ehrenamtlich und der Eingang von Spenden wird in voller Höhe persönlich in den Schulen und Kindergärten in Gambia überreicht.
Die Mitglieder des Vereins rekrutieren sich mittlerweile aus der gesamten Bundesrepublik, angereist waren diese u.a. aus Regensburg, München, Leipzig und dem Ruhrgebiet.
Wer sich für den Verein interessiert, sei es als Mitglied oder in unterstützender finanzieller Form kann sich auf der Internetseite http://www.socialis-for-the-gambia.de/ informieren.
Bericht und Fotos: Pressedienst Wagner